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Steinzeit – Mahlzeit
Steinzeit – Mahlzeit. Von den ersten Bauern bis Ötzi
Mit 55 neuen Rezepten von 5-Steine-Koch

Knochentrocken und steinalt? - Kochen mit den Möglichkeiten der Steinzeitmenschen.

Zum dritten Mal legt Achim Werner mit seinem Co-Autor und Illustrator Jens Dummer ein ganz spezielles Kochbuch vor. Wie in den Vorgängern „Keltische Kochbarkeiten“ und „Kochen durch die Jahrhunderte“ sind die Rezepte dieses Buches auf der Grundlage der langjährigen wissenschaftlichen Beschäftigung zur Ernährung in der Vorgeschichte entstanden. Schon seit den 1980er Jahren führte er Versuche im Bereich der Experimentellen Archäologie durch. Unter anderem beschäftigte er sich mit jungsteinzeitlichen Backöfen und deren Rekonstruktion. (...)

Oberst Redl
Oberst Redl
Spionagefall, Skandal, Fakten

Es macht die Güteklasse dieses Buches aus, von den Ergebnissen der Recherchen zum ‚Fall Redl‘ nichts verraten zu müssen, dafür umso mehr über das Verfahren, das das Autorenduo dabei anwendet. Denn tatsächlich macht der spezifische ‚Stoff‘ Auflagen, dem Moritz und Leidinger mit ihren offen gelegten Prozeduren Rechnung tragen. (...)

Eine Automobil-Reise durch Bosnien
Eine Automobil-Reise durch Bosnien die Hercegovina und Dalmatien von Filius

Jeweils zwei beinahe gleiche Hälften nehmen hier der aktuelle Nachdruck der ursprünglich 1908 veröffentlichten Reiseschilderung von Adolf Schmal (d.i. Filius) in das im selben Jahr endgültig als Kronland Österreich-Ungarns annektierte Bosnien, mit Dalmatien als Rückroute, sowie der Kommentar des Herausgebers ein. Letzterer ist durchaus notwendig, denn, wie schon Filius auch als Reisemotiv angab, das Reiseziel ist (übrigens auch heute) eines der „von der Touristik so vernachlässigten Ländern“ (104). Die Einführung fällt umfänglich aus, ist doch hier von der Dortmunder Herkunft des 1872 geborenen Schmals die Rede, der mit seiner Familie 1880 nach Wien kommend auf dem Rad einer der ersten Olympiasieger der Monarchie war. (...)

Das Nachleben der schlesischen Piasten
Das Nachleben der schlesischen Piasten. Dynastische Tradition und moderne Erinnerungskultur vom 17.- 20. Jh.

Vorliegende Darlegung stellt das Beispiel einer, im Vergleich mit (seit 1945 zahlreicheren) polnischen Arbeiten, nachholenden Betrachtung aus deutscher Perspektive dar. – Den Referenzrahmen bildet ein ‚Schlesien‘, das bei Eiden mehr als ‚Land‘ und insbesondere ‚Herrschaft‘ in den Blick gerät denn als dessen ‚Leute‘. Die ‚schlesische‘ Besonderheit, als ‚Adelsland‘, fordert die Hervorhebung der Piasten geradezu heraus, da mit diesem Adelsgeschlecht und seiner Rolle als Kronenwächter eines ‚Schlesiertums‘ die Vorstellung eines solchen auch bei den Menschen maßgeblich aufrechtzuerhalten getrachtet, ja hergestellt wurde. (...)

Maria Theresia. Ein europaeischer Mythos.
Maria Theresia. Ein europäischer Mythos.

Zuallererst ist es eine Indienstnahme Maria Theresias durch den Autor, wenn er „anhand der wichtigsten Beispiele in Wort ‚und‘ Bild“ zeigt, in welcher Weise die vielfältigen Mythisierungen Maria Theresias seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in der Lage waren, Licht auf die politischen und kulturellen Interessen der jeweiligen Gegenwart zu werfen“(223). Dabei sagen laut Autor diese ‚Bilder‘ „um einiges mehr über die Ansprüche, die man an sie herantrug aus, als über die historische Person selbst“(19/20). (...)

Das schlesische Riesengebirge
Das schlesische Riesengebirge. Die Polonisierung einer Landschaft nach 1945.

Bündig fasst Karl Schlögel in seinem ‚Geleit‘ Methode wie Ergebnis des vorliegenden Werks zusammen: Hartwich „macht den Tourismus zum Medium der Transformation der Riesengebirgslandschaft und verfolgt diese bis zu jenem Punkt, wo die Neusiedler sich endlich als ‚Herr im Hause‘ fühlen“ (S. VI). Für Hartwich „bekam die Landschaft ein polnisches Antlitz“ mit „dem Anwachsen neuer Erinnerungsgeschichten, persönlicher Bezüge und eigener Narrationen“ (S. 216). – Wovon konnten die affektiv geladenen ‚Geschichten‘ nun handeln? (...)

Adelige Moderne
Adelige Moderne
Grossgrundbesitz und ländliche Gesellschaft in England und Böhmen 1848-1918

Um des Adels neue Kleider ist es der Verfasserin in ihrer ‚normativen Entkleidung‘ (vgl. S. 327) zu tun, womit sie einen weniger ideologischen, vor allem keinen Blick aus nationalstaatlicher Perspektive meint. Deshalb nennt sie ihr Werk provokant ‚adelige Moderne‘, lange in der Historiographie ein Widerspruch in sich, in jüngster Forschung jedoch für durchaus vereinbar gehalten. – Absichtlich wählt sie zur Untersuchung Großregionen, nicht Nationalstaaten. – Im Ergebnis „(hatten) Adel und ländliche Gesellschaften sehr wohl gestaltend (teil) an Industrialisierung und Demokratisierung, Entwicklung von Rechtsstaatlichkeit und Rationalisierung – mithin an Moderne“ (S. 327). (...)

So nah, so fern. Menschen im Waldviertel
So nah, so fern. Menschen im Waldviertel und in Südböhmen 1945-1989.

Die Beiträge eines Autorenkollektivs suchen „zwei Wege in die Moderne anhand ausgewählter Ortschaften und Bezirke mit ähnlicher Größe und sozioökonomischen Strukturen auf beiden Seiten der österreichisch-tschechischen Grenze nachzuzeichnen“ (15). Bewerkstelligt wird dies mit Befragungen von „gewöhnlichen‘ Menschen“ (31), wie sich diesen „nun“ die Ereignisse im Beobachtungszeitraum darstellen, „eine kollektiv geteilte und kommunizierte Vergangenheit“ (32) also; die Aussagen werden analytisch gedeutet und in einen geschichtlichen Kontext gestellt. (...)

Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten
Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943 – 2011
Eine ungewöhnliche Geschichte des Gewöhnlichen

Der als Forscher bereits seit 1968 überaus landeskundige Autor hat sein schon mehrfach veröffentlichtes Wissen über Jugoslawien nun auf die jüngste Etappe gerichtet, die Nachfolgestaaten. Jugoslawien‘ sei, so sein Fazit, nunmehr ein allgemeines „Lehrstück der Banalität“, indem „die Verhaltensweisen, die [zum Zerfall] führten“ banal waren, nicht „die Ereignisse“(12). Verblüffend einfach erscheint bei ihm die Logik zweier einander ausschließenden Haltungen: Ablehnung ethnischer Säuberung heißt „Akzeptanz eines multiethnischen Staates“; ‚ethnische Homogenität‘ hingegen ‚ethnische Säuberung‘(69). '(...)

978-3-8253-6166-2
Epos, Lyrik, Drama
Genese und Ausformung der literarischen Gattungen. Festschrift für Ernst-Richard Schwinge zum 75. Geburtstag

Ernst-Richard Schwinge (Jahrgang 1934) war von 1976 bis 1999 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel als Professor für Gräzistik tätig. Ihm zu Ehren sind in anzuzeigendem Band 14 Autoren versammelt, die seine Forschungsschwerpunkte Epos, Lyrik und Drama in Einzelstudien beleuchten. Die inhaltliche Ausgestaltung des Buches ist sehr breit und vielfältig angelegt: Von Mikrothemen wie z. B. „Die Ilias-Zitate im platonischen Hippias (Carl Werner Müller, S. 129-134) bis hin zu überblicksgleichen Untersuchungen, wie von Mitherausgeber Arbogast Schmitt zu „Aristoteles über die Entstehung der Gattungsunterschiede in der Dichtung“ (S. 135-212) vorgelegt …