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Gesamtansicht Rezensionen

Das Sedulius De Greca Glossar
Das „Sedulius De Greca“-Glossar in den Handschriften St. Gallen, Stiftsbibliothek [292] und Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, St. Peter perg. 87

Textglossare sind wichtige Zeugnisse der Rezeptionsgeschichte der lateinischen Schriftkultur. Sie zeigen, wie die Leser im Mittelalter die klassischen Texte verwendet und gedeutet haben. Zugleich markieren sie eine zentrale Station in der Entwicklungsgeschichte neuzeitlicher Wörterbücher. In der Regel stehen die Textglossare, etwa im Falle Vergils oder der Bibel neben dem Ausgangstext und laden somit zum Vergleich geradezu ein. Ganz anders ist die Ausgangslage in dem von Petra Redmond untersuchten Textglossar aus den Handschriften St. Gallen, Stiftsbibliothek 292 und Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, St. Peter perg. 87, denn es handelt sich hierbei um ein Textglossar zu einem unbekannten Text. (...)

Die Entstehung des Zeitungswesens
Die Entstehung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert
Ein neues Medium und seine Folgen für das Kommunikationssystem der Frühen Neuzeit

Die Bedeutung periodischer Medien für die Entwicklung von Gesellschaft und Politik, von Kultur und Sprache, von Wissens- und Weltordnungen scheint gegenwärtig unbestritten. Nicht selten wird die Presse heute als „vierte Träger[in] der öffentlichen Gewalt“ (Löffler 1963: 348) dargestellt, die politische Meinungs- wie Willensbildungsprozesse formt und so Realitäten konstruiert, da wir das, „was wir über die Gesellschaft, ja: über die Welt, in der wir leben, wissen, […] durch die Massenmedien [wissen]“ (Luhmann 42009: 9). Wahrgenommen wurde diese öffentlichkeitswirksame Macht der Presse bereits, als sie nur einem Bruchteil der Bevölkerung zugänglich war und sich der Begriff der Öffentlichkeit erst zu formieren begann. (...)

Verschwoerung fuer die Gleichheit
Georg Büchner. Verschwörung für die Gleichheit

Der Dichter als Revolutionär – Revolte und Genie
Neue Publikationen anlässlich des 200. Geburtstags von Georg Büchner im Oktober 2013

Einen „Dichter zwischen den Generationen“ nannte ihn 1958 Ernst Johann in seiner Rowohlt-Monografie. „Er ist nicht zu früh geboren, er ist zu früh gestorben.“ Und zu vieles von ihm ist verschollen, unwiederbringlich zerstört. Die auf der historisch-kritischen Ausgabe beruhende Edition „Werke und Briefe Büchners“ (1988) enthält 69 persönliche Schriftstücke – doch seine Tagebuchblätter gingen verloren, ebenso ein Porträt mit einer Haarlocke, ganz zu schweigen vom Besitz der Familie, die 1944 bei einem Bombenangriff auf Darmstadt verbrannte; nur was in die Archive der Behörden gelangt war, blieb erhalten.  (...)

Aufklaerung - Das europaeische Projekt
Aufklärung
Das europäische Projekt

Der Mensch glaubte. Er glaubte, dass Könige und Fürsten von Gottes Gnaden regieren, dass Untertanen auf ewig Untertanen bleiben müssen und Sünder sich von ihrer Schuld freikaufen können, dass es Frauen gibt, die als Hexen mit dem Teufel im Bunde stehen und man sie deshalb verbrennen dürfe. Man glaubte Vieles – vor allem aber, dass man zu glauben habe.

Artus-Lexikon
Artus-Lexikon
Mythos und Geschichte, Werke und Personen der europäischen Artusdichtung

Kaum eine – literarische – Gestalt des Mittelalters erfreut sich einer so breiten und in den unterschiedlichsten Facetten auch heute noch aktuellen Beliebtheit wie der legendäre König Artus, der trotz oder womöglich gerade wegen seiner die späteren Lebens- bzw. Überliefe­rungsjahre kennzeichnenden Passivität als Typus des idealen Herrschers gilt. (...)

Zwischen Deutschland und Amerika
Zwischen Deutschland und Amerika
Mein Lebensweg

Der 1938 bei Wittenberg geborene und in Hildesheim aufgewachsene Literaturwissenschaftler Dieter Sevin entflieht 1958 der „verkrampften Nachkriegsatmosphäre“ in Deutschland, um in den Vereinigten Staaten ein neues Leben zu beginnen. Dabei halfen dem 20jährigen verwandtschaftliche Beziehungen, neue Freundschaften und auch eine Sehnsucht nach Amerika, die er schon als Kind verspürte. Daß es Dieter Sevin nach einer schwierigen Schulzeit und einer landwirtschaftlichen Lehre in Deutschland einmal zum „Chair of the Department“ des Instituts für Germanistik und Slavistik an der Vanderbilt Universität in Nashville bringen würde, konnte damals niemand voraussehen.

Max Kommerell Eine intellektuelle Biographie
Max Kommerell
Eine intellektuelle Biographie

Christian Weber stellt seine Biographie in die Tradition der „Intellektuellen Biographien“ und betont damit sein Interesse am wissenschaftlichen Wirken Kommerells. Das Privatleben des 1944 im Alter von 42 Jahren früh verstorbenen Germanisten tritt demgegenüber in den Hintergrund. Der kurze Lebemsweg Max Kommerells bietet nun allerdings genügend Stoff für eine eingehende Untersuchung für die – wie Weber es etwas umständlich nennt – „Rekonstruktion der Erkenntnisproduktion in der Wissenschaftsgeschichte“ (S. 3). Dies umso mehr, da es sich bei Kommerell um eine „Doppelbegabung“ als Wissenschaftler und Schriftsteller handelt, dessen berufliche Entfaltung als Germanist nach der Habilitation von 1930 zudem in die Zeit des Nationalsozialismus fällt.

Die zwei Benediktineregeln
Die zwei Benediktinerregeln aus der Universitätsbibliothek Gießen.
(Berichte und Arbeiten aus der Universitätsbibliothek und dem Universitätsarchiv Gießen 56).

In der Publikation wird erstmals eine Edition der GIESSEN I und GIESSEN II (im Folgenden G I und G II) genannten Benediktinerregeln vorgelegt. Bei G I handelt es sich um einen Neufund, ein Fragment, das „mühsam von Bucheinbänden abgelöst und mit den Möglichkeiten heutiger Restaurationskunst konserviert“ (S. 5) wurde. G II ist eine 1676 abschnittsweise erst lateinisch und dann deutsch geschriebene Benediktinerregel, die laut Titelblatt von einer St. Galler Benediktinerregel abgeschrieben wurde, aber mit keinem der erhaltenen St. Galler Exemplare übereinstimmt.

Die vielsprachige Seele Kakaniens
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918

Wer glaubt, den Untertitel dieses Werks im Blick, nur eine in Geschichte und Theorie übersetzungswissenschaftlich relevante Darlegung vor sich zu haben, wird sehr angenehm überrascht: Liefert Wolf doch konzise den Nachweis einer sozialkulturellen Multivalenz der multilingualen Habsburgermonarchie zur Zeit ihres gleichzeitigen Höhepunkts sowie Dämmerung ihres Bestehens, angeblich eine ‚Versuchsstation des Weltuntergangs‘ (K. Kraus), hier jedoch als Schauplatz mannigfaltigen ‚Übersetzungsbedarfs‘ und dessen auch gelingender Sättigung, wie sie aktuell einer durchaus wieder aufzunehmenden Fortsetzung bedürf(t)en.

Die Erzaehlung der Landschaft
Die Erzählung der Landschaft

Landschaften werden hier ‚berührt‘, und zwar kulturgeographisch (R. Guldin), berichtend (G. Madeja), kultur- (T. Hellmuth) sowie literarhistorisch (B. Müller-Kampel), ethnographisch (H. Konrad), satirisch (J. Perschy), satirisch-elegisch (D. A. Binder), verkehrstechnisch/fotografisch (H. Hofgartner) und schließlich durch Analyse eines architektonischen (An-)Gebots (J. Kassar). – Und dies mit gutem Grund, wird doch „im österreichischen Denken der Landschaft hohe identitätsstiftende Kraft zugesprochen“(S. 7).