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978-3-422-07191-9
Paulskirche
Frankfurter Architektur und Geschichte

Orte spielen für ein historisches Bewusstsein eine große Rolle: Sie mahnen an verlustreiche Schlachten wie die Niederlage der Römer im Teutoburger Wald. Sie erinnern an die Geburt oder das Sterben bedeutender Persönlichkeiten wie das Geburtshaus Martin Luthers in Eisleben oder wie das Goethehaus in Weimar. Oder sie weisen auf die einstige oder gegenwärtige politische, wirtschaftliche, kulturelle oder religiöse Größe einer Gemeinschaft hin.

Die geografische Dimension von Weltgeschichte ist heute an vielen Orten nicht mehr unmittelbar zu sehen. Natürlicher Verlust, aber auch bewusste Zerstörungen sind hierfür verantwortlich. Nur selten ist ein Ort für derart wichtig erachtet worden, seine historische Dimension durch den Erhalt einer baulichen Struktur zu bewahren, ...

978-3-8062-3463-3
Großsteingräber, Grabenwerke, Langhügel
Frühe Monumentalbauten Mitteleuropas

Seit Juli 2009 führen 22 Universitätsinstitute, Forschungseinrichtungen und Denkmalpflegeämter im Schwerpunktprojekt „Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung“ der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Forschungen zum Mittelneolithikum in der norddeutschen Tiefebene durch. Im vorliegenden Werk publiziert Johannes Müller, Professor und Direktor des Ur- und Frühgeschichtlichen Instituts der Universität Kiel, im März 2017 die neuesten Forschungsergebnisse des Schwerpunktprojektes. Dabei geht er der Frage nach, wie sich die frühen Monumentalbauten zu der Entwicklung der sozialen Verhältnisse nach der Sesshaftwerdung um 4100 v. Chr. verhalten. ...

978-3-476-04337-5
Illustrierte Geschichte der Antike

Geschichte war für Spengler Beschreibung für gesetzmäßiges Aufblühen und Hinwelken von Kulturen, für Toynbee eine Sphinx, die stets neue Rätselfragen stellt. An Publikationen zum Alten Ägypten, zu Griechen und Römern, Ramses, Alexander und Kleopatra fehlt es nicht, unser Buchmarkt liefert. Nicht zuletzt auch dank des Althistorikers Holger Sonnabend vom Historischen Institut der Universität Stuttgart. Seiner Reihe von Veröffentlichungen zur Geschichte und Kultur der Antike hat er nun ein weiteres Werk folgen lassen, eine Illustrierte Geschichte der Antike. Warum ist die Antike 'alt'? Sonnabend kommt in knapper Einführung (S. 6-7) auf den Punkt: alt ist sie für die Neuzeit und sie ist Anfang der Geschichte. ...

978-3-7615-6193-5
95 Lutherorte, die Sie gesehen haben müssen
Spurensuche auf den Lutherwegen durch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Anzuzeigender Band gehört zu den zahlreichen Veröffentlichungen anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Reformation. Der Verfasser Werner Schwanfelder – zusammen mit seiner Frau – hat die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bereist und 95 Orte, an denen Luther war oder die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Reformation stehen, fotografiert, beschrieben und als Reiseempfehlung herausgegeben. „Spurensuche auf den Lutherwegen“ zu „Lutherorten, die Sie gesehen haben müssen“ eben, wie im Unter- und Haupttitel angegeben ist. Die Anzahl der aufgelisteten Ortschaften orientiert sich dabei an der Zahl der Thesen, die der Reformator in Wittenberg (siehe im Buch S. 206-217) an der Tür der dortigen Schlosskirche aushängte, wodurch der Verfasser den Bezug zum Reformationsjahr deutlich gemacht hat. ...

978-3-496-01457-7
Von Rom nach Las Vegas
Rekonstruktionen antiker römischer Architektur. 1800 bis heute

Versunkene oder verfallene Bodendenkmäler wieder aus der Erde zu holen und somit sichtbar zu machen, beginnt nicht erst mit dem Historismus oder endet gar mit ihm. Ebenso wenig ist es ein lokal begrenzbares Phänomen, sollte man etwa vermuten, dass dies nur an den originalen Fundorten im Kontext archäologischer Grabungen praktiziert würde. Rekonstruktionen antiker – vor allem römischer – Architektur finden sich seit 1800 und bezieht man aktuelle Projekte mit ein auf allen Kontinenten, die einstmals zum Römischen Imperium gehörten und darüber hinaus etwa in Nordamerika. Weitete man den Blick auf die digitale Welt, kann man ferner von einer Omnipräsenz römischer Bauten in der heutigen Zeit sprechen. ...

978-3-462-04894-0
Notre Dame de Dada
Luise Straus-Ernst - das dramatische Leben der ersten Frau von Max Ernst

Sie wurde nur 51 Jahre alt. Ihr Leben begann 1893 in Köln und endete 1944 in Auschwitz. Nur vier Jahre von ihr haben – wenn überhaupt – in der Kunstgeschichte überdauert: Von 1918 bis 1922 war Luise Straus mit dem später berühmten Maler Max Ernst verheiratet und gebar ihm 1920 sein einziges Kind, den Sohn Jimmy. Sie war die „Mutter“ der traumatisiert aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrten mittellosen Künstler, die den Dadaismus kreierten; sie sorgte für Schnaps, Zigaretten und Geld, arbeitete u. a. als Strumpfverkäuferin. Dabei war die von ihrem ersten Mann – der sie nur einmal und noch dazu mit falsch geschriebenem Namen in seiner Autobiographie erwähnt – und von seinen Rezipienten marginalisiere Tochter eines jüdischen Hutfabrikanten eine der ersten promovierten Kunsthistorikerinnen Deutschlands und literarisch hochbegabt: Sie war eine der renommiertesten Journalistinnen der Weimarer Republik ...

978-3-8251-7913-7
Selma Lagerlöf
Värmland und die Welt. Eine Biografie

Eine ihrer zentralen Kindheitserfahrungen scheint die Kränkung gewesen zu sein. In ihren Jugenderinnerungen (Anfang 2016 unter dem Titel „Die Erinnerungen“ gleichfalls im Urachhaus Verlag publiziert: eine Zusammenschau aller drei Bände ihrer Autobiographie) beschreibt sie ihre Verzweiflung, als sie zum Tanzen gehen soll. Sie ist dreizehn Jahre alt. Sie sieht ihren Vater im Schaukelstuhl sitzen und eine Zeitung lesen. Er, der mit seiner Familie auf dem Gut Mårbacka in Värmland lebt, will seinen Kindern heute etwas Besonderes bieten. Er wird sie mitnehmen zu einem „Picknickball“ im Nachbarort Sunne. Selma, ihre zwei älteren Brüder und ihre ältere Schwester Anna sollen sich vergnügen. „Bitte, laß mich zu Haue bleiben, ja?“, bettelt Selma. Warum kommt sie mit diesem absonderlichen Wunsch zu ihm? „Weil ich nicht zum Tanzen aufgefordert werde, das weißt du wohl, Vater; niemand will mit mir tanzen, weil ich ja hinke.“ ...

978-3-86331-301-2
Fremdenfeinde & Wutbürger
Verliert die demokratische Gesellschaft ihre Mitte?

In Westeuropa äußern Bürger auf der einen Seite ihren Unmut darüber, von den Politikern nicht ernst genug genommen zu werden, nicht genug zur Teilhabe an politischen Entscheidungen befähigt zu werden. Sie haben eine eurokritische Haltung eingenommen und sehnen sich den Nationalstaat mit seinen überschaubaren Grenzen, seinem Volkstum und seiner Selbstbezogenheit zurück. Sie hegen Groll gegen ‚die da oben‘, während sie sich selbst in der Gruppe ‚der Unteren‘ sehen, die nicht an der Macht sind, nicht die richtigen politischen Repräsentanten haben und die Last der Entscheidungen zu tragen hätten. Auf der anderen Seite stehen Bürger, die den Standpunkt einnehmen, dass die gesellschaftspolitischen Entwicklungen und Herausforderungen nur in einem geeinten Europa, einer offenen, vielfältigen Gesellschaft bewältigt werden könnten. ...

978-3-95565-169-5
Frühe Novemberpogrome 1938 und das erste Opfer Robert Weinstein

In seinem neuesten Buch bündelt Kurt Schilde seine bisherigen Forschungen und Veröffentlichungen zum Novemberpogrom im hessischen Felsberg. Noch bevor Propagandaminister Joseph Goebbels aus München das Signal zum Start reichsweiter Ausschreitungen gegen Juden, ihre Wohnungen und ihre Geschäfte gab, hatte sich in dem kleinen Ort Felsberg eine Horde aus SA-Männern, Hitler-Jungen und ‚ganz normalen‘ Einwohnern zusammengefunden, die ihre jüdischen Nachbarn heimsuchten, verprügelten und durch die Straßen hetzte. Darunter war auch der früher geachtete Robert Weinstein, dem das ehedem führende Textilgeschäft am Ort gehört hatte. Der kranke und ohnehin schon geschwächte Weinstein wurde unter Gewalt aus dem Haus gezerrt und starb wenige Minuten später an Herzversagen. Er war das erste Todesopfer der Reichskristallnacht. ...

978-3-86674-527-8
Majdanek
Ein früher Zeitzeugenbericht vom Todeslager

Die Befreiung Majdaneks im Juli 1944 – der Krieg und das Leiden in vielen anderen Lagern sollte noch fast ein Jahr dauern – machte Schlagzeilen auf der ganzen Welt. Viele bisherige Skeptiker und Zweifler begannen nun, die verbrecherischen Abgründe der NS-Herrschaft zu ahnen, begreifen aber konnten es die wenigstens, sogar nicht (oder schon gar nicht) die überlebenden Opfer selbst. Manchen verschlossen die erlittene Gewalt, der Verlust vieler Familienmitglieder, die Demütigungen und vieles mehr den Mund – sie konnten oder sie wollten nicht darüber sprechen. Andere hingegen verspürten einen fast überwältigenden Zeugnisdruck, dem sie Ausdruck verleihen mussten.

So auch Mordechai Strigler, dessen Zeugnis über einen mehrwöchigen Aufenthalt in Majdanek nun endlich auf Deutsch vorliegt. ...