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Gesamtansicht Rezensionen

978-3-534-26805-4
Geschichte Israels
Von den Anfängen bis zum 3. Jahrhundert n. Chr.

2016 veröffentlichte die Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) eine von Wolfgang Oswald (Professor für Altes Testament an der Eberhard Karls Universität Tübingen) und Michael Tilly (Professor für Neues Testament ebenda) verfasste Geschichte Israels. Dabei machen die Verfasser dem Namen der Reihe „Geschichte Kompakt“ alle Ehre, indem sie die Geschichte Israels von ihrer Frühgeschichte in der Bronzezeit bis in das 3. nachchristliche Jahrhundert in nur 167 Seiten nachzeichnen. Das Werk setzt sich unter Berücksichtigung des neusten Forschungsstandes kritisch mit den biblischen und archäologischen Zeugnissen zur Geschichte Israels auseinander ...

978-3-534-25811-6
Religionsgeschichte Deutschlands in der Moderne

„Der Deutsche selbst ist nicht, er wird, er entwickelt sich“, weiß Nietzsche zu berichten, jenseits von Gut und Böse. Auch im Religiösen entwickelt sich der Deutsche. Darüber schreiben ist Herausforderung, bleibt aber auch undankbare Aufgabe. Ihr hat sich nun der Tübinger Religionswissenschaftler Horst Junginger in seiner Religionsgeschichte Deutschlands in der Moderne angenommen.
Junginger gliedert seinen Band in sechs Kapitel und schließt mit Auswahlbibliographie und Register. Kurzkapitel eins (S. 9-12) beginnt schonungslos: „Man kann sagen, dass die Religion in Deutschland aufgehört hat, eine Selbstverständlichkeit zu sein“ (S. 9). Gemeint ist christliche Religion, die nach Junginger im Wandel begriffen ist, weg von Kirchenbindung, Dogmen und Bekenntnisgrundsätzen. Wandel bedeutet auch Globalisierung und vermehrte Wahrnehmung nichtchristlicher Einflüsse. ...

978-3-86569-270-2
Zur Analyse und Kritik der Religionen

Hans Albert (Jg. 1921) geht mit der altbekannten, breiteren Kreisen auch aus dem sog. Positivismusstreit bekannten Verve an traditionelle Probleme heran; schon Kritias von Athen (~460-403 v.u.Z) war in diesem Thema engagiert. Der Vorsokratiker meint in seinem Drama „Sysiphos“:  „da, scheint mir, hat ein schlauer und gedankenkluger Mann die Furcht vor den Götter den Sterblichen erfunden, auf dass ein Schreckmittel sei für die Schlechten, auch wenn sie im Verborgenen etwas täten oder sprächen oder dächten“. In seiner Nachfolge gibt es eine schier unüberschaubare Menge an kritischen Auseinandersetzungen mit religiösen Systemen. Darunter befindet sich etwa auch der römische Dichter Petronius (14-66 n.u.Z): „Primus in orbe Deos fecit timor (die Furcht hat als erste in der Welt die Götter gemacht)“.

Albert behandelt aus der Perspektive des sog. Kritischen Rationalismus viele zentrale Probleme von Theologie und Religion, etwa „Glaube und Wissen: Grenzen der kritischen Methode?“ ...

978-3-422-07191-9
Paulskirche
Frankfurter Architektur und Geschichte

Orte spielen für ein historisches Bewusstsein eine große Rolle: Sie mahnen an verlustreiche Schlachten wie die Niederlage der Römer im Teutoburger Wald. Sie erinnern an die Geburt oder das Sterben bedeutender Persönlichkeiten wie das Geburtshaus Martin Luthers in Eisleben oder wie das Goethehaus in Weimar. Oder sie weisen auf die einstige oder gegenwärtige politische, wirtschaftliche, kulturelle oder religiöse Größe einer Gemeinschaft hin.

Die geografische Dimension von Weltgeschichte ist heute an vielen Orten nicht mehr unmittelbar zu sehen. Natürlicher Verlust, aber auch bewusste Zerstörungen sind hierfür verantwortlich. Nur selten ist ein Ort für derart wichtig erachtet worden, seine historische Dimension durch den Erhalt einer baulichen Struktur zu bewahren, ...

978-3-8062-3463-3
Großsteingräber, Grabenwerke, Langhügel
Frühe Monumentalbauten Mitteleuropas

Seit Juli 2009 führen 22 Universitätsinstitute, Forschungseinrichtungen und Denkmalpflegeämter im Schwerpunktprojekt „Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung“ der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Forschungen zum Mittelneolithikum in der norddeutschen Tiefebene durch. Im vorliegenden Werk publiziert Johannes Müller, Professor und Direktor des Ur- und Frühgeschichtlichen Instituts der Universität Kiel, im März 2017 die neuesten Forschungsergebnisse des Schwerpunktprojektes. Dabei geht er der Frage nach, wie sich die frühen Monumentalbauten zu der Entwicklung der sozialen Verhältnisse nach der Sesshaftwerdung um 4100 v. Chr. verhalten. ...

978-3-476-04337-5
Illustrierte Geschichte der Antike

Geschichte war für Spengler Beschreibung für gesetzmäßiges Aufblühen und Hinwelken von Kulturen, für Toynbee eine Sphinx, die stets neue Rätselfragen stellt. An Publikationen zum Alten Ägypten, zu Griechen und Römern, Ramses, Alexander und Kleopatra fehlt es nicht, unser Buchmarkt liefert. Nicht zuletzt auch dank des Althistorikers Holger Sonnabend vom Historischen Institut der Universität Stuttgart. Seiner Reihe von Veröffentlichungen zur Geschichte und Kultur der Antike hat er nun ein weiteres Werk folgen lassen, eine Illustrierte Geschichte der Antike. Warum ist die Antike 'alt'? Sonnabend kommt in knapper Einführung (S. 6-7) auf den Punkt: alt ist sie für die Neuzeit und sie ist Anfang der Geschichte. ...

978-3-7615-6193-5
95 Lutherorte, die Sie gesehen haben müssen
Spurensuche auf den Lutherwegen durch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Anzuzeigender Band gehört zu den zahlreichen Veröffentlichungen anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Reformation. Der Verfasser Werner Schwanfelder – zusammen mit seiner Frau – hat die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bereist und 95 Orte, an denen Luther war oder die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Reformation stehen, fotografiert, beschrieben und als Reiseempfehlung herausgegeben. „Spurensuche auf den Lutherwegen“ zu „Lutherorten, die Sie gesehen haben müssen“ eben, wie im Unter- und Haupttitel angegeben ist. Die Anzahl der aufgelisteten Ortschaften orientiert sich dabei an der Zahl der Thesen, die der Reformator in Wittenberg (siehe im Buch S. 206-217) an der Tür der dortigen Schlosskirche aushängte, wodurch der Verfasser den Bezug zum Reformationsjahr deutlich gemacht hat. ...

978-3-496-01457-7
Von Rom nach Las Vegas
Rekonstruktionen antiker römischer Architektur. 1800 bis heute

Versunkene oder verfallene Bodendenkmäler wieder aus der Erde zu holen und somit sichtbar zu machen, beginnt nicht erst mit dem Historismus oder endet gar mit ihm. Ebenso wenig ist es ein lokal begrenzbares Phänomen, sollte man etwa vermuten, dass dies nur an den originalen Fundorten im Kontext archäologischer Grabungen praktiziert würde. Rekonstruktionen antiker – vor allem römischer – Architektur finden sich seit 1800 und bezieht man aktuelle Projekte mit ein auf allen Kontinenten, die einstmals zum Römischen Imperium gehörten und darüber hinaus etwa in Nordamerika. Weitete man den Blick auf die digitale Welt, kann man ferner von einer Omnipräsenz römischer Bauten in der heutigen Zeit sprechen. ...

978-3-462-04894-0
Notre Dame de Dada
Luise Straus-Ernst - das dramatische Leben der ersten Frau von Max Ernst

Sie wurde nur 51 Jahre alt. Ihr Leben begann 1893 in Köln und endete 1944 in Auschwitz. Nur vier Jahre von ihr haben – wenn überhaupt – in der Kunstgeschichte überdauert: Von 1918 bis 1922 war Luise Straus mit dem später berühmten Maler Max Ernst verheiratet und gebar ihm 1920 sein einziges Kind, den Sohn Jimmy. Sie war die „Mutter“ der traumatisiert aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrten mittellosen Künstler, die den Dadaismus kreierten; sie sorgte für Schnaps, Zigaretten und Geld, arbeitete u. a. als Strumpfverkäuferin. Dabei war die von ihrem ersten Mann – der sie nur einmal und noch dazu mit falsch geschriebenem Namen in seiner Autobiographie erwähnt – und von seinen Rezipienten marginalisiere Tochter eines jüdischen Hutfabrikanten eine der ersten promovierten Kunsthistorikerinnen Deutschlands und literarisch hochbegabt: Sie war eine der renommiertesten Journalistinnen der Weimarer Republik ...

978-3-8251-7913-7
Selma Lagerlöf
Värmland und die Welt. Eine Biografie

Eine ihrer zentralen Kindheitserfahrungen scheint die Kränkung gewesen zu sein. In ihren Jugenderinnerungen (Anfang 2016 unter dem Titel „Die Erinnerungen“ gleichfalls im Urachhaus Verlag publiziert: eine Zusammenschau aller drei Bände ihrer Autobiographie) beschreibt sie ihre Verzweiflung, als sie zum Tanzen gehen soll. Sie ist dreizehn Jahre alt. Sie sieht ihren Vater im Schaukelstuhl sitzen und eine Zeitung lesen. Er, der mit seiner Familie auf dem Gut Mårbacka in Värmland lebt, will seinen Kindern heute etwas Besonderes bieten. Er wird sie mitnehmen zu einem „Picknickball“ im Nachbarort Sunne. Selma, ihre zwei älteren Brüder und ihre ältere Schwester Anna sollen sich vergnügen. „Bitte, laß mich zu Haue bleiben, ja?“, bettelt Selma. Warum kommt sie mit diesem absonderlichen Wunsch zu ihm? „Weil ich nicht zum Tanzen aufgefordert werde, das weißt du wohl, Vater; niemand will mit mir tanzen, weil ich ja hinke.“ ...