Suche eingrenzen

Gesamtansicht Rezensionen

978-3-86569-278-8
Gretchenfragen an Naturalisten

Die feministischen Theoretiker(innen) lassen in ihren Reflexionen die Evolutionstheorie ganz unbeachtet. Für sie wird Männlichkeit und Weiblichkeit gesellschaftlich, kulturell hergestellt. Es gilt noch immer Simone de Beauvoirs Dictum, man werde nicht als Frau geboren, sondern dazu durch die Umgebung gemacht. Wer biologische Fakten erinnert, wird als biologistisch, essentialistisch diffamiert. Indes, eine Unwahrheit wird nicht dadurch zur Wahrheit, dass man sie dauernd wiederholt. Die erste Arbeitsteilung zwischen Männchen und Weibchen in der Reproduktion, also im Kinderkriegen, ist biologisch und hat massive soziale Folgen, die bis heute die Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft bestimmen.

Ein vergleichbares Verhalten zeigen die Naturalisten in ihren Argumentationen: Vollmer lässt voll außerhalb, was (bei Kant) transzendental bedeutet. Wir haben eine ganz evolutionär entstandene Hardware, unser Gehirn, und darauf eingespielt eine Software. Zu ihr gehören Mathematik und Logik, wir können unseren stream of consciousness nicht unlogisch befrachten. 2 + 2 = 4 und nicht 5. ...

978-3-8062-3466-4
Faszination Wikinger
Ein Reiseführer

Der von Barbara Post und Stefan Lipsky zusammengetragene Reiseführer Faszination Wikinger  soll der weit verbreiteten Begeisterung am Phänomen Wikinger Rechnung tragen. Die Autoren stellen die wichtigsten Wikingerstätten Deutschlands, Dänemarks, Schwedens und Norwegens vor; darunter finden sich bekannte Namen wie Haithabu, Ribe, Birka und Kaupang, aber auch weniger bekannte Orte werden behandelt – ein jeder ein einzigartiges Fenster in die Lebenswelt zur Zeit des Früh- und Hochmittelalters. Als Wikinger bezeichnet man heute ein Phänomen des ausgehenden 8. Jahrhunderts, als sich immer wieder junge Männer aus Nordeuropa auf Raubzüge begaben. Legendär sind ihr Entdeckergeist, ihren brutalen Überfälle und die weitreichenden Handelsnetze, ...

978-3-86854-302-5
Verhängnisvoller Wandel
Ansichten aus der Provinz 1933-1949. Die Fotosammlung Biella

Das Fotoatelier Biella im mittelfränkischen Gunzenhausen ist eines unter vielen, die Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts Material für Fotografen besorgten, Aufnahmen entwickelten und Negativplatten wie Rollfilme archivierten. Rund 2500 Aufnahmen sind so auf uns gekommen (vgl. S. 33-34).

Ausgehend von diesem Sammlungsbestand haben neun Autoren Antisemitismus und „nationale Revolution“ im Kernland der braunen Bewegung (S. 7) untersucht. Die Auswahl der Bildmotive, aber auch das Arrangement sowie ein Blick auf die jeweiligen Anlässe, weswegen ein Foto überhaupt geschossen wurde, sind nur einige der Kriterien, die in die Untersuchung eingeflossen sind. ...

978-3-8471-0745-3
Lesen X.0
Rezeptionsprozesse in der digitalen Gegenwart

Die digitale Gegenwart hat das Lesen verändert und wird dies auch weiter tun. Vielfach wird befürchtet, dass dies gar ein ‚Ende der Kulturtechnik des Lesens‘ oder eine Verdrängung des gedruckten Buches bedeuten könne. Andere hingegen sehen die digitalen Medien im positiven Sinne als eine Erweiterung und Ergänzung der bestehenden Lesemöglichkeiten und Leseerfahrungen. Der vorliegende Sammelband, der auf Vorträgen der Göttinger Tagung im Herbst 2016 „#Lesen. Transformationen traditioneller Rezeptionsprozesse im digitalen Zeitalter“ beruht und neben überwiegend deutschsprachigen Beiträgen auch einige englischsprachige enthält, möchte daher die neu entstandenen Bereiche des Lesens untersuchen. In vier Kapiteln werden sowohl die Formen, die Akteure als auch die Orte und Zeiten des Lesens im digitalen Zeitalter diskutiert. ...

978-3-534-06831-9
Römische Militärgeschichte

Ein außerordentlich wichtiger Faktor in der Geschichte des Römischen Reiches waren die Soldaten, die Legionen und ihre Generäle. E. Nemeth und F. Fodorean beschreiben in ihrem Werk Römische Militärgeschichte den Beginn der römischen Armee, deren Wandel, Erfolge und Niederlagen sowie bedeutende Personen in ihrer Geschichte, ex urbe condita bis zu dem Punkt, an dem das Reich sich destabilisiert, spaltet und zerfällt. Gegliedert ist das Werk in fünf Kapitel, die in chronologische Sinnabschnitte eingeteilt sind. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf der Zeit der späten Republik bis zur mittleren Kaiserzeit. Der Aufbau eines jeden Kapitels folgt dem selben Schema: Bereits zu Beginn kann sich der Leser über die wichtigsten Daten des Abschnitts informieren. Wenn es historische Quellen zu einem Thema gibt, werden diese in deutscher Übersetzung in den Text eingebunden  ...

978-3-406-70381-2
Pontifex
Die Geschichte der Päpste. Von Petrus bis Franziskus

Eine Geschichte der Mächtigen ist das Tableau der Mutigen, Schillernden und Bösen. Päpste zeigen da kaum weniger Couleur. Volker Reinhardt, Historiker an der Universität Fribourg, hat sich ihnen mit Pontifex: Die Geschichte der Päpste genähert.

Aus den Ursprüngen, die „schemenhaft und nur als Projektionsflächen späterer Zeiten bedeutend“ sind (S. 30), schält sich hier eine Papstgeschichte in 14 chronologischen Abschnitten heraus. Einen Anfangspunkt setzt Reinhardt nicht, Petrus ist ihm mehr Problem: die Historie rund um die ersten Päpste bleibt nebulös, fast imaginär. ...

978-3-8253-6648-3
Höhepunkte des mittelalterlichen Erzählens
Heldenlieder, Romane und Novellen in ihrem kulturellen Kontext

Auch wenn es mitunter trivial erscheinen mag, es ist gerade auch in Hinblick auf eine jüngere Generation altgermanistisch Interessierter und Engagierter ein nicht zu geringes Verdienst, auf den Umfang mittelalterlicher Erzählliteratur zu verweisen. Genau diesem Zweck dient der von Klaus Sauer, Gisela Seitschek sowie Bernhard Teuber herausgegebene Band, der – selbstverständlich nur unter den durch den Bandumfang bedingten Einschränkungen – sowohl was die chronologische als auch geographische Ebene angeht, mittelalterliche Erzähl-Motivik beleuchtet. Vielleicht macht bereits gerade das Titelbild, ein Ausschnitt eines Glasgemäldes von Barbara Thiel, das den Kampf des Heiligen Georg gegen den Drachen zeigt, den Anspruch des vorliegenden Bandes deutlich. ...

978-3-88680-827-4
kl
Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager

Seit inzwischen etlichen Jahren begleitet die NS-Forschung der nicht immer nur von übelmeinender Seite vorgetragene Satz, es sei doch mittlerweile alles gesagt, jene zwölf Jahre seien „ausgeforscht“. Das ist auch heute noch grober Unsinn und lediglich Ausweis der Unkenntnis des Sprechers oder der Sprecherin. Nicht zuletzt zeigt dies die umfassende Gesamtdarstellung von Nikolaus Wachsmann über die nationalsozialistischen Konzentrationslager – die erste, man mag es kaum glauben, 70 Jahre nach Befreiung der Lager, die über einen institutionengeschichtlichen Ausschnitt hinausgeht und einen multiperspektivischen Querschnitt liefert, der den Stimmen und Themen der Inhaftierten breiten Raum gibt. ...

978-3-95565-192-3
Die letzten Tage des deutschen Judentums
(Berlin Ende 1942)

Bereits 1942 erschien der Bericht „Die letzten Tage des deutschen Judentums“ anonym in Tel Aviv. Herausgegeben wurde er von der gemeinnützigen Organisation „Irgun Olej Merkaz Europa“ (Organisation der Einwanderer aus Mitteleuropa), deren Ziel es war, Immigranten aus Zentraleuropa wirtschaftlich und kulturell zu unterstützen. Aus einer kurzen Vorbemerkung des Verlags geht hervor, dass der als Tatsachenbericht anonym herausgegebene Text eines Augenzeugen von einer Frau verfasst wurde. Über die Autorin des Texts erfährt man lediglich, dass diese ihn nach ihrer Emigration nach Israel Ende 1942 verfasst und veröffentlicht hat. Die Herausgeber verbürgen sich dafür, den Bericht in unveränderter Form veröffentlicht zu haben. ...

978-3-8471-0716-3
Die Lehre vom „arischen“ Christentum
Das wissenschaftliche Selbstverständnis im Eisenacher „Entjudungsinstitut“ (Kirche – Konfession – Religion 70)

Im Zuge des diesjährigen Reformationsjubiläums wurde in verschiedenen Kontexten ein besonders dunkles Kapitel der protestantischen Kirchengeschichte aufgegriffen: Luthers Antijudaismus und dessen Erbe etwa in der Wanderausstellung der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche „Ertragen können wir sie nicht.“ Martin Luther und die Juden oder in der Sonderausstellung „Überall Luthers Worte …“ – Martin Luther im Nationalsozialismus, die die Stiftung Topographie des Terrors zeigt. In letzterer wird auch eine landeskirchlich gegründete Einrichtung thematisiert, die in der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt sein dürfte, in der wissenschaftlichen Forschung dagegen seit mittlerweile über 20 Jahren intensiv untersucht wird: ...