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Gesamtansicht Rezensionen

978-3-515-10902-4
Räume des Möglichen
Germanistik und Politik in Leipzig, Berlin und Jena (1918-1961)

Die als Band 50 in der von Rüdiger vom Bruch und Gabriele Metzler herausgegebenen Reihe „Pallas Athene. Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte“ veröffentlichte Abhandlung von Anna Lux macht auf sich zunächst mit dem gediegenen Umfang von fast einem halben tausend Textseiten aufmerksam. Es sei den weiteren Überlegungen vorausgeschickt, dass der Publikationsinhalt mit der staatlichen Größe des Unterfangens problemlos korrespondiert. Das als überarbeitete Fassung einer an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig verteidigten Dissertation erschienene Buch gliedert sich in drei groß angelegte Teile, die aussagekräftig überschrieben sind: „Die Kraft der Beharrung. Institutionelle Entwicklungen“, „Germanistenleben. Akademische Praxis und Wirklichkeit“ sowie „Vom Wandel in der Kontinuität. Die wissenschaftlichen Arbeiten von Theodor Frings und Hermann August Korff“. ...

978-3-10-002505-0
Anatomie des Holocaust
Essays und Erinnerungen

Anlässlich des 90. Geburtstags des verstorbenen Holocaustforschers Raul Hilberg haben Walter H. Pehle, Hilbergs Lektor bei Fischer, und René Schlott, der an einer Biographie Hilbergs arbeitet, diesen Band mit 13 recht unterschiedlichen Texten Hilbergs herausgegeben. Thematisch schlagen die Beiträge einen breiten Bogen durch das gesamte Œuvre – im ersten Teil Aufsätze unter der Überschrift „Forschungen“ zu den Motiven der Deutschen oder zur Bürokratie, im zweiten zu „Kontroversen“ wie der jüdischen Führung im Holocaust oder des Kohl/Reagan-Besuchs in Bitburg 1985 und in einem letzten mit „Erinnerungen“ überschriebenen Abschnitt recht persönliche Texte zur eigenen Forschung und den unternommenen Forschungsreisen. Die ältesten Beiträge sind in den sechziger Jahren, der jüngste kurz vor Hilbergs Tod entstanden. ...

978-3-518-42572-5
Siegfried Kracauer
Eine Biographie

Den Einband der umfangreichen Kracauer-Biographie von Jörg Später, die bereits ein Jahr nach der Erstveröffentlichung in zweiter Auflage erscheint, nimmt die Reproduktion eines Fotos ein, bei dem es sich laut Vermerk auf der hinteren Umschlagklappe um den „Abzug“ von einem „zerbrochenen Glasnegativ“ handelt. Der Autor eröffnet sein Buch mit einer eingehenden Beschreibung dieses Porträts, für die sowohl Detailfreude wie das etwas forcierte Bestreben, eine hinter dem Sichtbaren verborgene symbolische Tiefendimension zu erschließen und so den Augenschein zu transzendieren, kennzeichnend sind. Das Bild, das Kracauer hier bietet, wird einer auf Wesensschau zielenden Betrachtung unterzogen, das von den äußeren Zügen des Konterfeiten auf dessen Person und Lebensumstände – um das metaphysisch aufgeladene Wort ‚Schicksal‘ zu vermeiden – extrapoliert. ...

978-3-8062-3485-5
I don't like Mondays
Die 66 größten Songmissverständnisse

Kurzweilig schildert der Autor Michael Behrendt insgesamt 66 Missverständnisse im Umgang mit Text oder Musik von populären Musikstücken ... . Namensgebend für das Buch war der gleichlautende Refrain des Nummer-eins-Hits in Großbritannien der Boomtown Rats (S. 41-44), über dessen Entstehung der Liedtexter Bob Geldof in seiner Autobiografie ... berichtet: „Während ich dort saß, lehnte ein junges Mädchen namens Brenda Spencer mit einer Pistole aus ihrem Schlafzimmerfenster und schoss auf Leute in ihrer Schule auf der anderen Straßenseite. Was dann passierte, erschien mir als einzigartig amerikanisch. Ein Journalist rief sie an. Sie nahm den Hörer ab, an und für sich schon eine bizarre Unterbrechung, wenn man dabei ist, wildfremde Menschen umzubringen. Er fragte sie, warum sie das tut. Sie überlegte kurz und sagte dann: ‚Nichts los. Ich mag keine Montage.‘“ ...

978-3-421-04790-8
Die Aufklärung
Das Drama der Vernunft vom 18. Jahrhundert bis heute

Sapere aude! Wage du es, selbst zu wissen! Geh hinaus aus deiner (selbstverschuldeten) Unmündigkeit! Denke selbst. Der Selbstdenker ist das hohe utopische Ziel der Aufklärung. Kein Papst, kein Rabbi, kein Imam kann dir sagen, was richtig ist. Alle Autorität musst du selbstdenkend kritisch prüfen. Löse dich von allen Autoritäten, lass dich nicht mehr am Gängelband führen, bestimme dich selbst, autonom! Das war das Ergebnis aufgeklärten Denkens: die Kritik aller Bewusstseinsinhalte. (Auch Geglaubtes ist ein Inhalt von Bewusstsein, eine Flaschenpost im stream of consciousness.) Ebenso gehört das GG, wohlverstanden, in diese Mühle der hinterfragenden Reflexion. Dieser Kern der Aufklärung und das, was noch dazu gehört, Lessing und seine Ringparabel mit ihrer entdogmatisierenden Denkweise, der Kampf gegen uralte Vorurteile und … und … darf nicht diffamiert werden als Euro-Logo-Phallo-Zentrismus. ...

978-3-8062-2906-6
Von Pontius zu Pilatus
Redewendungen aus der Bibel

Viele der im alltäglichen Gebrauch verwendeten Sprichwörter und umgangssprachlichen Phrasen haben ihren Ursprung in der Bibel. In dem Buch Von Pontius zu Pilatus des Historikers und Philologen Gerhard Wagner wird die Bedeutung verschiedener Wendungen aus dem biblischen Kontext heraus erklärt. Im Vorwort bereits wird darauf verwiesen, dass zahlreiche Redewendungen aus Luthers Übersetzung der Bibel stammen und damit dem damaligen Sprachgebrauch angelehnt sind. ...

978-3-8062-3612-5
Dichterhäuser
Mit Fotografien von Achim Bednorz

Der Dichter und sein Arbeitsraum ist ein Motiv nicht nur in der Literatur selbst, sondern ebenso in der bildenden Kunst. Prominente Beispiele sind etwa Karl Spitzwegs „Der arme Poet“ oder Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins „Goethe in der Campagna“. Die Faszination ihrer Texte, die zahlreiche Autoren hinterlassen haben, lässt uns nach den Verfassern selbst fragen und führt uns unweigerlich in ihre Zeit und zu ihren Lebensumständen sowie zu ihren Schaffensorten. Dabei ist die Erkenntnis gewachsen: Schreiben als kreativer Prozess verlangt hochkonzentrierte Arbeit, ...

978-3-8253-6288-1
Die badischen Grabungen in Qarâra und el-Hibeh 1913 und 1914
Wissenschaftsgeschichtliche und papyrologische Beiträge (P. Heid. X)

Karâra (Hipponon) und el-Hibe (Ankyronon) sind seit Anfang des 20. Jahrhunderts gut bekannte Fundstellen zahlreicher hieratischer, demotischer und griechischer Papyri, die zumeist vom sog. koptischen – treffender: spätantiken – Friedhof der Region stammen. Die beiden Ortschaften im ehemals herakleopolitanischen Gau sind bereits mehrfach Ziele von verschiedenen Grabungskampagnen gewesen, bei denen neben den Schriftzeugnissen auch Särge und andere funeräre Gegenstände geborgen und nach Europa verschifft werden konnten. ...

978-3-650-40180-9
In Pompeji
Was Mozart, Twain und Renoir faszinierte

Ingrid D. Rowland erzählt in dem vorliegenden Buch ihre eigene Geschichte, die sie mit Pompeji verbindet, der 79 n. Chr. unter dem Ascheregen eines Vulkanausbruches begrabenen Stadt. Im Jahr 1962, als sie im Alter von 8 Jahren zusammen mit ihrer Familie nach Neapel und anschließend nach Pompeji reiste, war sie beeindruckt wie mitgerissen. Von dieser Faszination getragen, nimmt sie den Leser mit auf die Reise durch diese antike Stadt.
Im Jahr 63 n. Chr. durch ein Erdbeben erschüttert, wurde Pompeji sowie das benachbarte Herculaneum am 24. August oder am 24. November 79 n. Chr., nach mehreren Ausbrüchen des Vesuvs, unter vulkanischen Steinchen und pyroklastischen Strömen begraben. ...

978-3-86569-243-6
Buddhismus
Lehre und Kritik

Buddhismus, was immer darunter verstanden wird bei riesig vielen Varianten und Schulen, hat seit langem im Westen Konjunktur; man darf vermuten, dass diese buddhistische Mode auch eine Antwort auf die Eindimensionalität der (spät- und turbo-)kapitalistischen Welt ist. Dem Stress des Werktags versucht man, mit exotischen Ritualen zu entgehen.
Dabei sollte bei genauerer Hinsicht die Attraktivität dieser Religion gar nicht so hoch sein; sie verspricht ihren Anhängern nicht wie die drei großen monotheistischen Positionen ein schlaraffenlandartiges Paradies, ein Leben in Saus und Braus. Das Nirvana als erstrebenswerter Endzustand ist leid- und freudlos, ohne Empfindungen, „frei von allen Begierden“. „Eben darin, Bruder, besteht ja das Glück, daß es dort (im Nirvana) keine Gefühle mehr gibt.“ (S. 287) ...