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Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland
Nahrungsmittel – Getränke – Gewürze – Rohstoffe und Gewerbeprodukte

Wenngleich in der Jahrtausende alten vorindustriellen Agrargesellschaft bei den lebensnotwendigen Gütern des Alltagsbedarfs die häusliche Selbstversorgung wie heute noch in armen südlichen Entwicklungsländern bei weitem dominierte, bestand seit der Entstehung städtischer Märkte doch schon ein reges Interesse an den Preisen dort gehandelter Waren, um eventuelle geringe Überschüsse aus der eigenen Erzeugung gewinnbringend abzusetzen oder aber etwas hinzuzukaufen; hier besonders Getreide, das bei den häufigen Notzeiten nach Mißernten schnell knapp werden konnte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts begannen historisch interessierte Nationalökonomen auch in Deutschland nach der Gründung statistischer Vereine und Ämter in größeren Städten erstmals frühere Preise in Archiven zu sammeln und Preisreihen zu Vergleichszwecken zu konstruieren, was aber wegen der ungeheuer mühevollen Arbeit sachliches, zeitliches sowie räumliches Stückwerk bleiben mußte und viele methodische Vergleichsprobleme aufwarf ...

3-428-09988-5
Carl Schmitt und der Staatsnotstandsplan am Ende der Weimarer Republik

Vorliegender Band ist aus einem äußeren und einem inneren Grund ein bemerkenswertes Buch. Der äußere Grund ist der, daß man es endlich einmal mit einer Doktorarbeit – in Politischer Wissenschaft an der Freien Universität Berlin bei Peter Steinbach, angeregt und betreut von Helmut Quaritsch in Speyer – zu tun hat, die sich in überschaubaren Ausmaßen hält. Der innere Grund ist der, daß hier eine präzise Fragestellung in mustergültiger Weise abgehandelt wird, die einen handgreiflichen Erkenntnisfortschritt bringt ...

3-428-10444-7
Anwalt des Reiches. Carl Schmitt und der Prozess „Preussen contra Reich“ vor dem Staatsgerichtshof

Es muß für einen Staatsdenker eine unglaubliche Chance sein, wenn die Ergebnisse seines Denkens unmittelbar praktische Politik werden. Im Jahr 1932 schien sich Carl Schmitt eine solche Chance zu bieten. Die politischen Verhältnisse in Preußen hatten sich so entwickelt, daß auch von der sozialdemokratischen Regierung erwogen wurde, ob nicht ein vom Reich entsandter Staatskommissar die einzige Möglichkeit wäre, jenseits der verfassungsfeindlichen Parteien NSDAP und KPD Stabilität zu erreichen. Der vorletzte Weimarer Reichskanzler Franz von Papen hatten dann sozusagen diese Gelegenheit wahrgenommen und am 20. Juli 1932 einen Reichskommissar eingesetzt, ein Ereignis, das als „Preußenschlag“ bekannt wurde. Allerdings verfolgte er und sein Innenminister Wilhelm von Gayl ganz andere Ziele damit, die durchaus auch ausgesprochen wurden, nämlich eine dauerhafte Abschaffung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland im reaktionären Sinne ...

3-8000-3887-0
Hitler – Buddha – Krishna. Eine unheilige Allianz vom Dritten Reich bis heute

Das Forscherehepaar Trimondi ist besonders durch sein Buch Der Schatten des Dalai Lama (s. WLA 39/1, S. 60) bekannt geworden, das eine brilliante wissenschaftliche Analyse des tibetischen (tantrischen) Buddhismus enthält. Schon damals wurden die mannigfaltigen Querverbindungen zwischen den führenden Nazi-Ideologen und dem Lamaismus sowie anderen indo-asiatischen Glaubenslehren kurz skizziert und auf eine folgende, ausführliche Darstellung dieser hochinteressanten, aber leider noch viel zu wenig bekannten Materie hingewiesen. Mit diesem Buch liegt sie nun vor, das besonders im Hinblick auf die weit über das deutsche Sprachgebiet hinaus reichende Neonazi-Szene größte Aufmerksamkeit verdient. Auch Kennern der neueren deutschen Geschichte dürften z.T. folgende ideologische Spinnereien der NS-Mythenmacher weitgehend unbekannt sein, die glücklicherweise infolge des von Hitler entfesselten Weltkrieges nicht zu realisieren waren ...

3-89966-113-3
„Alles ist witzig!“? – Eine Genderstudie zur Harald Schmidt Show

Humor, der seinen Namen verdient, glänzt im deutschen Fernsehen eher durch Abwesenheit. Entsprechend ist die Forschungslage: hoffnungslos, aber nicht ernst. Unter diesen Umständen gilt bereits das Wagnis, sich am Beispiel der Harald Schmidt Show mit der Rezeption von Humorsendungen zu befassen, als lobenswertes Unterfangen. Neugierig macht zudem die Ankündigung, hier würden Cultural Studies und Genderforschung medienwissenschaftlich genutzt. Nun ist dergleichen nicht neu, wie Jutta Röser im Hinblick auf Fernsehgewalt überzeugend darlegte, doch das Bemühen, diesen Ansatz auf Humor im Fernsehen anzuwenden, kann gleichwohl eine gewisse Originalität für sich beanspruchen, zielt es doch auf eine Reflexionsebene, die der Medienwissenschaft ein sträflich vernachlässigtes Forschungsfeld erschließen könnte. Die Entertainerqualitäten Harald Schmidts legten hier nicht zuletzt die Ironie als einen Schwerpunkt nahe ...

3-935383-06-1
Kulturphänomen Stricken
Das Handstricken im sozialgeschichtlichen Kontext

Stricken ist wieder gesellschaftsfähig und gefragt. Nach Jahren der Wahrnehmung als eher spießiges, klischeebeladenes Hobby gilt es heute nahezu als Meditationsübung mit angenehmem Nebeneffekt, an dem sich sogar Hollywoodstars begeistern. Fast jeder kennt es und hat sich, falls weiblich, zumindest mehr oder weniger freiwillig darin versucht, aber mit den kulturellen und historischen Hintergründen dieser Handwerkstechnik wurde sich selten auseinandergesetzt. War Stricken immer nur ein netter Zeitvertreib, eine Nebentätigkeit? Und strickten zu allen Zeiten ausschließlich Frauen? ...

3-412-07102-1
Denkwelten um 1700. Zehn intellektuelle Profile

Die Herausgeber präsentieren in diesem Band zehn intellektuelle Profile, die nicht zufällig oder ausschließlich ihrem Renommee entsprechend ausgewählt wurden. Für alle zehn Protagonisten ist gemäß den einleitenden Bemerkungen der Herausgeber charakteristisch, daß ihr zentrales Werk, das jeweils in den einzelnen Beiträgen vorgestellt und analysiert wird, bereits von den Zeitgenossen als bedeutsam im Sinne von bewundernswert oder auch anstößig bzw. verdammenswert empfunden wurde. Allen zehn „Denkern“ attestieren die Herausgeber eine gemeinsame Art der Denkstruktur, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und am Beginn des 18. Jahrhunderts die Tradition hinter sich ließ, insofern kulturelle Grenzen übersprang und den Widerspruch zu bzw. den Konflikt mit den Zeitgenossen erzwang ...

3-7890-7711-9
Europäische Verfassungslehre

Was ist eine Europäische Verfassungslehre, brauchen wir eine solche und was vermag sie zu leisten? Diese Fragen werden angesichts des Entwurfes eines EU-Verfassungsvertrages drängender, geht es doch darum, zukünftig nicht nur diese „europäische Verfassung“ mit allen ihren aus der Nichtstaatlichkeit der Europäischen Union resultierenden Eigentümlichkeiten „richtig“ zu erfassen, sondern sie überdies in die Architektur des gesamten europäischen Verfassungsgebäudes, einschließlich mitgliedstaatlicher und ggf. gliedstaatlicher bzw. regionaler Verfassungsgesetzlichkeit, in tragfähiger Weise einzupassen. Häberles Anspruch an eine europäische Verfassungslehre gilt nicht – jedenfalls nicht vorrangig – dem Europäischen Verfassungsrecht im positivistischen Verständnis; ihm geht es vielmehr, wie er bereits einführend erläutert, „um die Etablierung einer ‚höheren‘ Ebene: eben der Verfassungslehre ...

3-540-43834-3
Europäisches Verfassungsrecht
Theoretische und dogmatische Grundzüge

Der vom Europäischen Konvent vorgelegte „Entwurf eines Vertrages über eine Verfassung für Europa“ hat die Debatte, ob von einer Verfassung Europas gesprochen werden kann, in neuer Weise entfacht. Die Anforderungen, die der traditionelle Verfassungsbegriff erhebt, sind im supranationalen Kontext bislang (noch) nicht erfüllt. Im Wege einer funktionalen Betrachtung indes, die in der Wissenschaft seit einigen Jahren unternommen wird, öffnet sich der Blick dafür, das unionale Primärrecht als Europäisches Verfassungsrecht und Teilverfassung im europäischen Verfassungsraum anzusprechen und zu begreifen. Im Horizont dieser Debatte bietet der von dem Heidelberger Europa- und Völkerrechtler Armin von Bogdandy herausgegebene Sammelband eine ebenso aktuelle wie kompakte und tiefschürfende Zusammenführung der Grundlagen und Grundfragen des Europäischen Unionsrechts. Wer im Europarecht auf dem Stand von Wissenschaft und Praxis sein will, findet in dem Buch – das sei vorweg gesagt – ein hervorragendes und unerläßliches Kompendium ...

3-8305-0263-X
Rassische Diskriminierung – Erscheinungsformen und Bekämpfungsmöglichkeiten
Tagung in Potsdam, 29./30. September 2000, Berlin

Das Unrecht, das die Opfer von Rassendiskriminierung und damit zusammenhängender Intoleranz erleiden, ist bekannt: eingeschränkte Arbeitsmöglichkeiten, Rassentrennung und Armut sind nur einige – und keineswegs die gravierendsten – Folgen. Um eine Bestandsaufnahme der Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland vorzunehmen, mögliche Defizite auszumachen und Handlungsalternativen aufzuzeigen, führte das Menschenrechtszentrum (MRZ) der Universität Potsdam unter der Leitung von Eckart Klein Ende September 2000 die Tagung Rassische Diskriminierung – Erscheinungsformen und Bekämpfungsmöglichkeiten durch, deren Beiträge nunmehr (nahezu vollständig und für die Drucklegung aktualisiert) gesammelt vorliegen. Mit seinen in loser Folge erscheinenden Publikationen möchte das MRZ zur Ausdehnung der wissenschaftlichen Diskussion und Kommunikation auf dem Gebiet des Menschenrechtsschutzes beitragen ...