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Gesamtansicht Rezensionen

978-3-89244-584-5
Bonstettiana
Historisch kritische Ausgabe der Schriften Karl Viktor von Bonstettens

Betrachtet man in einer Bibliothek die nun langsam anwachsende Edition der Schriften Karl Viktor von Bonstettens, die sogenannten 'Bonstettiana', so könnte man den Eindruck gewinnen, daß es sich bei dem Autor um eine Doppelgestalt handelt, die allerdings sehr unausgewogen im Regal steht. Während der Briefschreiber Bonstetten mit sechs Bänden in 10 Teilbänden eindeutig den Ton angibt, nimmt sich der Schriftsteller Bonstetten mit zwei Bänden in 3 Teilbänden eher dürftig daneben aus. Augenfällig ist dies umso mehr, als die Briefe in dickleibigen lila Bänden die Schriften in schmalen dunkelroten klar in den Hintergrund drängen.

3-476-01991-8
Enzyklopädie der Neuzeit. Band 1
Abendland - Beleuchtung

Bereits im ersten Absatz des Vorworts stellt sich die 'Enzyklopädie der Neuzeit' in die Tradition der berühmten Aufklärungs-'Encyclopédie' Diderots und d'Alemberts. Sie erhebt damit einen nicht gerade bescheidenen Anspruch. Doch erst nach Abschluß des gesamten Werks und nach einigen Jahrzehnten der Rezeption wird ein gerechter Vergleich möglich sein. Da das Werk erst im November 2012 abgeschlossen vorliegen soll, können in einer Rezension vorerst also lediglich die konzeptionellen Überlegungen vorgestellt...

3-7700-1616-5
Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933-1945

Eine in jeder Hinsicht überzeugende Quellenedition legen mit Otto Dov Kulka und Eberhard Jäckel zwei große Kenner der Geschichte der nationalsozialistischen Judenverfolgung vor. Sie veröffentlichen die Berichte der NS-Überwachungsorgane über die Handlungen und Organisation von Juden sowie über die Einstellung der 'arischen' Bevölkerung zur jüdischen Minderheit einerseits und zu den Maßnahmen gegen diese andererseits...

3-8260-3123-7
Das Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek
Funktionswandel im Kontext der 'Endlösung'

In den letzten Jahren sind regionale Forschungen zu den Schauplätzen der Judenvernichtung immer mehr ins Zentrum historischer Darstellungen gerückt und gerade auch der Distrikt Lublin wurde verstärkt in den Blick genommen (Dieter Pohl, Bogdan Musial). Es ist erfreulich, daß mit Barbara Schwindt nun eine deutsche Forscherin ihre Doktorarbeit dem in Deutschland wenig, in Polen dagegen recht breit erforschten Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek widmet.

3-534-18813-6
Die Krim unter deutscher Herrschaft 1941-1944
Germanisierungsutopie und Besatzungsrealität

Norbert Kunz schließt mit seiner nun im Druck vorliegenden Dissertation eine Lücke in der Erforschung deutscher Besatzungspolitik in der Sowjetunion, indem er sich den Utopien und der Praxis nationalsozialistischer Krimpolitik widmet. In konzentrierter Form spannt er einen weiten Bogen von frühen NS-Krim-Utopien bis zur Besatzungsrealität in all ihren Facetten.
Die Krim erfreute sich schon früh eines gesteigerten Interesses von NS-Ideologen...

3-593-37730-6
Genozid und Geschlecht
Jüdische Frauen im nationalsozialistischen Lagersystem

Gisela Bock hat mit dem Sammelband 'Genozid und Geschlecht' ein Buch vorgelegt, das einige Beiträge der internationalen Konferenz 'Genocide and Gender: Jewish Women in the Concentration Camp System. Current Research on Victims, Agents and Survivors of the Holocaust' aus dem Jahr 2003 beinhaltet.
Der Titel weckt anfängliche Erwartungen, die nur zum Teil erfüllt werden können,...

3-89678-266-5
1945
Das Ende des Krieges

Diese vollständig überarbeitete Neuausgabe eines Buches von 1994 (seinerzeit unter dem Titel 'Kriegsende 1945. Die Zerstörung des Deutschen Reiches') bietet auf 159 Textseiten einen knappen, für ein breiteres Publikum gehaltenen Überblick über die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs. Die beiden Autoren, langjährige Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamts in Potsdam (früher Freiburg i.Br.), stellen zum einen die Kriegführung sowohl aus deutscher wie aus alliierter Sicht dar und schildern zum anderen wichtige Aspekte der Situation der deutschen Bevölkerung im zusammenbrechenden Reich.

3-8248-0381-X
Holocaust-Rezeption und Geschichtskultur
Zentrale Holocaust-Denkmäler in der Kontroverse. Ein deutsch-österreichischer Vergleich

3

3-406-52831-7
Was ist deutsch?
Wie die Deutschen wurden, was sie sind

Das Nachdenken über unsere nationalen und kulturellen Wurzeln hat Konjunktur: 'Was ist deutsch?' ist der Titel einer großen Ausstellung, die ab Juni 2006 im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg zu sehen sein wird. Diese Frage stellt auch der Anglist und Publizist Hans-Dieter Gelfert, der schon das 'typisch Englische' zu ergründen suchte. Im gleichnamigen Band geht es ihm allerdings nicht um nationale Identität, sondern Mentalität. 'Identität ist ein Gefühl der Zugehörigkeit; Mentalität hingegen umfaßt alle nationaltypischen Verhaltensmerkmale, die sich empirisch nachweisen lassen.' Freilich ' eine klare Trennungslinie läßt sich wohl zwischen 'der als Selbst erlebten inneren Einheit' (Identität) und der 'Geisteshaltung, Sinnesart, Einstellung einer Person oder Gruppe' (Mentalität) nicht treffen. Mit dem Untertitel 'Wie die Deutschen wurden, was sie sind' wird zudem eine kollektive Identität angesprochen, die auf gleichen oder ähnlichen Mentalitätsmustern basiert. Vorsicht ist jedoch angebracht: 'Jede Aussage über die Mentalität eines Volkes steht auf schwankendem Boden; denn für nahezu alles, was als nationaltypisch gilt, lassen sich Gegenbeispiele anführen. Selbst wenn man alle Bürger des betreffenden Volkes einzeln befragte und ihre Selbstcharakteristik statistisch auswertete, wäre man noch immer nicht sicher, ob sie wirklich so sind, wie sie sich einschätzen. Und doch ist beinahe jeder überzeugt, daß es nationale Eigentümlichkeiten des Verhaltens und der Wertsetzung gibt.'

3-608-60023-X
Die Bundesrepublik Deutschland 1949-1990

Im Laufe eines Jahrhunderts, so im Vorwort zur 10. Auflage des 'Gebhardt', sei dieser zum bedeutendsten Handbuch der deutschen Geschichte geworden. In ihm resümiere und reflektiere jede Historikergeneration seit dem ersten Erscheinen ' der Gymnasiallehrer Bruno Gebhardt hatte das ursprünglich zweibändige Werk für den Gebrauch in Schulen bestimmt ' den Stand der deutschen Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung.
So stellt man sich in der Tat ein deutsches Handbuch vor...