Gesamtansicht Rezensionen
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Daß die Geisteswissenschaften es schwer haben, ist seit langem ein Klagelied. Professuren werden abgebaut, umgewidmet, in die Natur- und Technikwissenschaften verschoben. Wer AIRBUSse bauen, Hochtechnologie exportieren will (bei den AKWs ist Deutschland ausgestiegen, die Hoffnung auf den alternativen Sektor der Energiegewinnung glüht schwach), scheint mit den genuinen Inhalten der alten philosophischen Fakultät wenig beginnen zu können...
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'Das Wissen steht über dem Glauben, aber das Schmecken steht über dem Wissen. Denn das Schmecken ist ein intuitives Erleben, das Wissen hingegen erschöpft sich im Syllogismus, und der Glaube ist bloße Annahme der traditionellen Autorität.'
Al-Gazali
![978-3-518-58467-5.jpg 978-3-518-58467-5](assets/images/1/978-3-518-58467-5-1da17a10.jpg)
An Familienkrach unter Phänomenologen könnte man beim Lesen der ersten Seiten der 'Beschreibung des Menschen' denken, da Blumenberg sich dem von Husserl verhängten Anthropologieverbot widersetzt. Könnte es ' entgegen Husserls Selbstverständnis ' nicht sein, daß die Phänomenologie für die Anthropologie relevant ist? Und könnte es nicht sein, daß die Anthropologie für die Phänomenologie relevant ist?
![978-3-570-00626-9.jpg 978-3-570-00626-9](assets/images/3/978-3-570-00626-9-c89cbd08.jpg)
Wissenschaftliche Literatur hat es, wie so Vieles in dieser Welt, schwer; weithin kann sie nicht ohne massive Druckkostenzuschüsse erscheinen. Das liegt daran, wie bekannt ist, daß die Nachfrage zu gering bleibt; das wiederum liegt auch daran, daß ' bei enorm hohen Buchpreisen ' die Gelder der öffentlichen Bibliotheken begrenzt sind (was sich den klammen staatlichen Etats verdankt). Die wissenschaftliche Arbeit kann sowieso nur mit wenig Fachlesern rechnen...
![978-3-7728-2393-0.jpg 978-3-7728-2393-0](assets/images/7/978-3-7728-2393-0-1d55981a.jpg)
Gleich nach der Wende gab es in Jena eine Ausstellung, betitelt: 'Das Kantische Evangelium'. Dort wurde der Jenenser Kantianismus der 90er Jahre des 18. Jahrhunderts dokumentiert, der exemplarisch und eindrucksvoll Aufschluß über die zeitnahe Rezeption und Wirkmächtigkeit der Philosophie Kants gibt.
2004 gab es in Halle einen großen Kongreß, betitelt: 'Christian Wolff und die Europäische Aufklärung'...
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Natürlich ist Hobbes' politische Philosophie auch nach 350 Jahren nichts, über das es Einigkeit geben könnte. Dies dokumentiert der vorgestellte Band bereits in seinem Ansatz: schon indem die einzelnen Beiträge die philosophische Relevanz und die zeitgenössische philosophische Rezeption der Lehre Hobbes' ins Zentrum ihrer Analysen stellen, setzen sie, wie der Herausgeber Hüning ausdrücklich betont, einen 'Kontrapunkt' (S. 5) gegen die vor allem in politikwissenschaftlichen und juristischen Kreisen übliche, Carl Schmitt verpflichtete Lesart der Philosophie des Thomas Hobbes.
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'Denn sie wissen nicht, was sie tun.'
Nach Georg Lukács von Karl Marx
Da man nie weiß, was die Zukunft noch bringt: diese fast zweieinhalbtausend Seiten könnten ' verrückt wie diese Welt nun einmal ist ' so mächtig werden wie das Werk Luthers. Wenn man dann, in revidierten Fassungen, Juden beteiligt ' deren Nichtbeteiligung die Aktiven als Mangel empfinden ' wenn man Schwarze beteiligt, überhaupt Farbige (Gott, ist das gerecht formuliert?), also Nicht-Weiße, Behinderte (die in der Bibel bislang nicht gut wegkommen). Homosexuelle wird man auch nicht vergessen dürfen. Wir bräuchten auch eine postkoloniale Übersetzung, die alle Partialitäten, die sich herrschend dominant setzten, ablöst: endlich werden die Rechte der bislang marginalisierten Gruppen sprachlich zur Geltung gebracht, angemaßte besserwisserische Bevormundung liegt dann ad acta, indem man sie einfach selbst macht.
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'Es gibt keine unschuldigen Bilder' (S. 1) ' über den Wahrheitsgehalt dieses Ausspruchs Bringéus', Eingangszitat der angezeigten Studie, dürfte so ziemlich jeder Leser nach der Lektüre 'im Bilde sein': Die Verfasserin führt in ihrer Dissertation überzeugend (und wahrhaft bildlich) vor Augen, daß die visuellen Repräsentationen nationaler Stereotype in der englischen Bildpublizistik des 18. Jahrhunderts eine Schlüsselrolle bei der Konstruktion einer englischen nationalen Identität einnahmen...
![3-7618-2021-6.jpg 3-7618-2021-6](assets/images/3/3-7618-2021-6-3fc0cfde.jpg)
Dieses Buch und Ulrich Konrads 'Wolfgang Amadé Mozart' ergänzen sich zum 'Doppelpack'. Auch dieses 'Handbuch' ist ein vorauseilendes Geschenk zum Jubiläumsjahr 2006. Erklärtes Ziel dieses Buches, das Beiträge namhafter Autoren enthält, ist es, unter Weglassung aller biographischen Arbeiten, die inzwischen die stattliche Anzahl von 20.000 erreicht haben, Mozarts Gesamtwerk Opus für Opus mit denjenigen relevanten Details darzustellen, die die Musikforschung seit Beginn des 20. Jahrhunderts zu dem bestehenden Fundus hinzufügen konnte.
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In den letzten Jahren läßt sich in verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen eine Zunahme einführender Monographien verzeichnen. Unter dem Titel 'Seefahrt in der Antike' referiert Arvid Göttlicher auf 135 Seiten über die unterschiedlichen Aspekte antiker Seefahrt, die Herodot in seinem Werk 'Historien' erwähnt. Ein einleitendes Kapitel über den griechischen Historiker, sein Werk und seiner Stellung in der antiken Historiographie stimmt den Leser auf das geschichtliche Umfeld ein...