Suche eingrenzen

Gesamtansicht Rezensionen

978-3-423-34237-7
Naturwissenschaft
Alles, was man wissen muss

Als Geisteswissenschaftler ein Buch über Naturwissenschaften anzuzeigen birgt die Gefahr, über die dort behandelten Themen fachlich nichts Sicheres sagen zu können. Man droht, Fehleinschätzungen zu erliegen, die guten Glaubens aus dem Buch in die Besprechung einfließen. So ' hier hat der Rezensent Glück ' ist der zu besprechende Band nicht angelegt. Er widmet sich allgemeinverständlich und gut nachvollziehbar in sechs Abschnitten der Entfaltung des Lebens...

Walter Benjamin Lumpensammler
Walter Benjamin. Lumpensammler, Engel und bucklicht Männlein. Ästhetik und Politik bei Walter Benjamin

Drei Jahre nach der Veröffentlichung des französischen Originals liegt nun, in einer gelungenen Übersetzung von Horst Brühmann, die deutsche Ausgabe der monumentalen Monografie des Kunsthistorikers und Philosophen Jean-Michel Palmier über Walter Benjamin (1892-1940) vor. In seiner Einleitung betont Palmier, dass es ihm nicht darum ging, 'eine 'neue' Interpretation des Benjaminschen Werkes vorzulegen' , sondern eine systematische Dekonstruktion der Schriften vorzunehmen und die Spannungen herauszuarbeiten, die ihre heutige Aktualität ausmachen.

978-3-549-07361-2
Nie mehr zurück in dieses Land
Augenzeugen berichten über die Novemberpogrome 1938

Anhand der Pogrome um den 9. November 1938 lässt sich nachdrücklich zeigen, was es wirklich heißen kann, eine 'integrierte Geschichte' (Saul Friedländer) des Holocaust zu schreiben, der es eben nicht darum geht, die Selbstzeugnisse und die Geschichten der Opfer als illustratives Beiwerk einer weitgehend auf offizieller Aktenüberlieferung basierenden Forschung heranzuziehen. Eine Geschichte der Novemberpogrome, die die Texte und Geschichten der Verfolgten außer Acht ließe, schriebe im Kern die Propagandalügen der Nationalsozialisten fort...

978-3-89771-820-3
Treblinka
Lager / Revolte / Flucht / Warschauer Aufstand

Unter dem Titel 'Treblinka. Lager/Revolte/Flucht/Warschauer Aufstand'  sind 2009, dank der Initiative des 'Bildungswerks Stanisław Hantz' , auch in Deutschland die Erinnerungen Samuel Willenbergs, einem der wenigen Überlebenden des NS-Vernichtungslagers Treblinka, erschienen. Aufzeichnungen, die der Überlebende kurze Zeit nach Kriegsende nach einem umfassenden Interview anfertigte, lieferten die Basis für diesen eindrucksvollen, klar und präzise formulierten Erinnerungsbericht...

978-3-938969-08-3
Deportiert von den Nazis
Berlin - Lodz - Auschwitz - Stutthof - Dresden. Autobiografie

Ruth Tauber (in zweiter Ehe Alton) wurde im November 1941 mit ihrer Familie von Berlin ins Getto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Bereits im September 1945 hat sie einen Bericht über ihre Zeit im Getto, in Auschwitz und weiteren Lagern geschrieben. Der Bericht liegt im Archiv von Yad Vashem und wurde in der Forschung bereits genutzt. Eine von der Autorin Anfang der sechziger Jahre selbst erweiterte Fassung liegt nun publiziert vor...

978-3-8375-0236-7
Düsseldorf / Getto Litzmannstadt 1941

Ein Buch über Düsseldorfer Juden im Getto Lodz/Litzmannstadt? Muss man das lesen? Hat das Relevanz über den engen lokalgeschichtlichen Zusammenhang hinaus? Ist das nicht nur ein Produkt einer kommunalpolitischen Gedenkinitiative ' eine repräsentative Beigabe? Schon ein flüchtiges Blättern in dem opulenten Band widerlegt all die möglichen Befürchtungen, all die oft hinter vorgehaltener Hand geäußerten Herabsetzungen, denen sich solche Projekte immer wieder aus der ' meist universitären ' Fachwelt ausgesetzt sehen...

978-965-308-345-5
The Yad Vashem Encyclopedia of the Ghettos during the Holocaust

Weit mehr als 1.000 Gettos bildeten die nationalsozialistischen Besatzer in ihrem Herrschaftsbereich, vor allem in den unterjochten Ländern Ostmitteleuropas. Die Gettos waren ein zentrales Instrument der NS-Verfolgungspolitik gegen all die Menschen, die sie als Juden verfolgten, ausplünderten, hungern ließen und schließlich ermordeten. In der Rückschau scheinen die Gettos als Vorstufe der Vernichtung einem lang schon ausgefeilten Plan mit klarer Zielsetzung entsprungen zu sein...

978-3-525-37012-4
Werner Conze
Ein deutscher Historiker im 20. Jahrhundert

In den Debatten um die Kontinuitäten zwischen bundesrepublikanischer Historie und Nationalsozialismus steht die Person des Heidelberger Historikers Werner Conze (1910-1986) seit dem Ende der 1990er Jahre im Mittelpunkt '  zumeist in einem Atemzug genannt mit seinem Freund und Mitstreiter Theodor Schieder. Conzes Ruf gründete jahrzehntelang auf seinen Impulsen für und seinen Leistungen auf dem Feld der Sozial- und Begriffsgeschichte, etliche seiner Doktoranden und Habilitanden wurden zu Tenören der bundesdeutschen Geschichtswissenschaft...

978-3-593-39168-7
Das 'Großdeutsche Reich' und die Juden
Nationalsozialistische Verfolgung in den 'angegliederten' Gebieten

Während sich das nationalsozialistische Regime seit 1933 eifrig darum bemühte, möglichst viele deutsche Juden zur Auswanderung zu nötigen, musste es seit 1938 mit ansehen, wie mit jedem Gebietsgewinn wieder mehr Juden in seinen Machtbereich gerieten. Ein systematischer Vergleich des Umgangs mit der jüdischen Minderheit in den vom 'Großdeutschen Reich' eingegliederten Gebieten fehlte bisher. Der vorliegende Band, mit Wolf Gruner und Jörg Osterloh herausgegeben und eingeleitet von zwei vorzüglichen Kennern der NS-Judenverfolgung,...

978-3-8375-0252-7
Belgien im Nachkriegsdeutschland
Besatzung, Annäherung, Ausgleich (1944-1958)

Belgien gehört zu den etwas verkannten Nachbarn der Bundesrepublik im Westen, von denen man gemeinhin annimmt, dass Deutschland ein unproblematisches Verhältnis zu ihnen pflegt. Das spiegelt aber allenfalls '  und keinesfalls uneingeschränkt '  die Situation des letzten halben Jahrhunderts wider, nicht die Beziehungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der 2. August 1914 hatte die nachbarschaftlichen Beziehungen auf traumatische Weise zerstört, als das Deutsche Reich unter Verletzung der garantierten Neutralität über Belgien hergefallen und es anschließend vier Jahre lang besetzt gehalten hatte. Im Mai 1940 sollte sich derselbe Vorgang dann noch einmal wiederholen.