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Doppelgänger. Steinmonument, Spiegelschrift und Usurpation in der russischen Literatur

Alexander Wöll greift mit seiner Monographie ein Thema auf, das schon längere Zeit (nicht nur in der slavistischen) Literaturwissenschaft Aufmerksamkeit findet, doch gelingt es ihm, einen entscheidenden Schritt über die bisherigen Arbeiten hinauszutun, da er ein typologisches Modell anbieten kann, das universal anwendbar ist und sich nicht wie die herkömmlichen Ansätze auf die Narratologie beschränken muß. Der Verfasser erreicht dies durch die Bestimmung von “typologischen Invariablen”, die er in überzeugender Weise systematisiert: Er unterscheidet in der Verwendung des Doppelgängermotivs acht “nominale” Bedeutungen, d.h. grundlegende Unterscheidungskategorien, die vom Bewußtseinszustand der mit ihrem Doppelgänger konfrontierten Figur über die Richtung und die Art der Verdoppelung, deren Erscheinungsform, Entstehung und Auswirkung bis hin zu ihren variablen Kristallisationsorten, ihrer Motivierung und zum Gender-Aspekt der Doppelgängerei reichen ...

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Vampirism. Literary Tropes of Decadence and Entropy

Die Arbeit von Dennison, ein von der äußeren Erscheinung her schönes, schmales Buch, liefert für das Aufkommen der Vampirliteratur im frühen 19. Jahrhundert eine epistemologische Begründung: “the popularity of the vampire as a major figure in the arts coincides with the advent of entropy physics”. Der Vampir stellt insofern eine angemessene Metapher für das offene Weltbild der modernen Physik dar, als er dessen schrankenlose Dynamik verbildlicht: “the vampire is a natural trope for entropy [...] because it is subversive, perverse, alienated, even evil, turning holy rite by parody to blasphemy.” Da die explizite Formulierung der Lehre von der Entropie erst in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts erfolgt (durch Rudolf Clausius in Berlin), müssen die davor auftretenden Vampire als Ankündigung, gleichsam als künstlerischer Vorschein dieses wissenschaftlichen Durchbruchs verstanden werden ...

3-88476-427-6
Entwürfe weiblicher Identität im englischen Frauenroman des 20. Jahrhunderts

Die vorliegende Studie stellt eine wirkliche Bereicherung für die feministische Literaturwissenschaft dar – und dies gleich in dreierlei Hinsicht. Erstens stellt sie die für Feminismus und Gender Studies gleichermaßen wichtige Frage danach, ob es eine spezifisch weibliche Identität gibt, d.h. “ob und in welcher Weise das Geschlecht ein Faktor ist, der die Selbstdefinition des Individuums beeinflußt”. Auf der Grundlage verschiedener sozialpsychologischer, psychoanalytischer und feministischer Ansätze zur Konzeptualisierung einer weiblichen Identität wird im Theorieteil eine Referenzfolie entworfen, die die differenzierte Untersuchung weiblicher Identitätskonstruktionen in literarischen Texten erlaubt ...

3-88476-521-3
Intertextualität im Werk Heinrich Bölls

“Brot und Boden”: mit diesen zweideutigen Epitheta hat ein Spiegel-Redakteur im Jahr 1961 einmal das literarische Schaffen Heinrich Bölls umrissen. Böll schreibe “realistisch, aber nicht zu kraß” sowie “stets recht gefühlvoll”. Auch heute noch ist es eher Bölls Rolle als unbestechlicher Moralist und kritischer Chronist der Nachkriegszeit, die das Bild als Schriftsteller bestimmt, und nicht etwa eine besondere ästhetische Vorreiterrolle. Mit ihrer Studie zur Intertextualität im Werk Bölls hat die Wuppertaler Germanistin Christine Hummel es nun unternommen, die Prosa des “guten Menschen von Köln” im kulturellen Horizont seiner Zeit zu verorten und das bestehende “(Vor-)Urteil mangelnder Literarizität” zu überprüfen ...

3-7887-1910-9
Ethik in den Weltreligionen
Judentum - Christentum - Islam. Mit Beiträgen von Richard Brüllmann, Harald Faber, Andreas Rössler und Werner Zager

Der Band sammelt Texte, die auf Vorträge im Rahmen der "Internationalen Seminartage" ...

3-579-05325-6
Dogmatik
Evangelischer Glaube im Kontext der Weltreligionen. Ein Lehrbuch

Abgrenzung, Dialog und Integration bestimmen das vielfältige Verhältnis des christlichen Glaubens zur Philosophie und philosophischen Theologie...

3-17-015754-X
Protestantische Theologie im 20. Jahrhundert

Ein Buch, das viele Bücher ersetzt. In einer Zeit, wo einerseits das (nicht nur) wissenschaftliche Publizieren immer schwieriger wird, wo aber andererseits trotzdem das Angebot für den einzelnen unüberschaubar ist, füllt diese Darstellung des Hamburger Emeritus eine Lücke...

3-89710-152-1
Christen und Juden gemeinsam ins dritte Jahrtausend
„Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“

Unterschiedlicher könnten die beiden hier anzuzeigenden Veröffentlichungen kaum sein und doch sind sie ohne Schwierigkeiten gemeinsam zu betrachten....

3-579-05322-1
In die Haare, in die Arme
40 Jahre Arbeitsgemeinschaft „Juden und Christen“ beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

Unterschiedlicher könnten die beiden hier anzuzeigenden Veröffentlichungen kaum sein und doch sind sie ohne Schwierigkeiten gemeinsam zu betrachten....

3-8258-5869-3
„Deine Sprache verrät dich“
Grundkurs Religiosität. Essays zur Sprachkritik

Ein Wort ist nicht die Sache, die es bezeichnet. Wortsinn und vom Autor gemeinter Sinn sind nicht dasselbe. Das ist zunächst nichts Neues...