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978-3-86525-743-7
Juden in Schweden 1685 bis 1838

Die Zielsetzung des Bandes ist es, die Etablierung jüdischer Gemeinden im Königreich Schweden auch außerhalb des schwedischen Sprachraumes bekannter zu machen. Vorwiegend untersucht Michael Busch in dieser Studie den Zeitraum zwischen den 1770er und den 1810er Jahren. Die „Judentaufen“ der Zeit seit den 1680er Jahren und der Weg zur Abschaffung des „Judenreglements“ 1838 werden lediglich in kürzeren Kapiteln skizziert. In der Darstellung dieser nicht fokalen Zeiträume folgt der Verfasser weitgehend dem Standardwerk zur Geschichte der Juden in Schweden von Hugo Valentin (1888–1963). Etwa zwei Drittel des Buches sind der Etablierung der jüdischen Gemeinden und der ersten Einwanderergeneration gewidmet. …

978-3-406-77737-0
Die 101 wichtigsten Fragen: Holocaust

Der Blick ins Inhaltsverzeichnis von „Die 101 wichtigsten Fragen: Holocaust“ zeigt deutlich die Vorgehensweise des Büchleins, denn dort sind die titelgebenden 101 Fragen aufgelistet, die von grundsätzlich („Was bedeutet Holocaust?“) bis hin zu spezifisch reichen („Ging Janusz Korczak freiwillig in den Tod?“). Mit ihnen richtet sich Markus Roth primär nicht an andere Forschende, sondern an Laien, denen so ein „Einstieg in eine große Bandbreite von Aspekten der Vorgeschichte, Geschichte und Nachgeschichte des Holocaust“ ermöglicht werden soll (S. 12). Das schafft das Buch in dieser Kürze in bemerkenswerter Weise. …

978-3-412-20661-1
Marie Begas: Tagebücher zum Kirchenkampf 1933–1938
Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Große Reihe, Bd. 19

Die Erforschung der Geschichte der Thüringer evangelischen Kirche während der Zeit des Nationalsozialismus ist vor allem auch deswegen von herausragender Bedeutung, da von Thüringen aus mit der „Kirchenbewegung Deutsche Christen“ (KDC) eine kirchenpolitische Organisation expandierte, die sich nach der Zersplitterung der deutschchristlichen Bewegung in Folge des „Sportpalastskandals“ im November 1933 reichsweit zu einem Sammelbecken radikaler deutschchristlicher Kräfte entwickelte. …

978-3-525-55797-6
Das Eisenacher „Entjudungsinstitut“
Kirche und Antisemitismus in der NS-Zeit (Arbeiten zur Kirchengeschichte Reihe B: Darstellungen, Bd. 82)

Die Beiträge der Tagung „Das Eisenacher ,Entjudungsinstitut’. Kirche und Antisemitismus in der NS-Zeit“, die im September 2019 am historischen Ort, im Hotel und im Festsaal auf der Wartburg, stattfand, sind in diesem gleichnamigen Band gemeinsam erschienen.

Das Eisenacher „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“ (kurz: „Entjudungsinstitut“) wurde am 06. Mai 1939 auf Betreiben der „Deutschen Christen“ und durch die Unterstützung von elf Landeskirchen mit einem feierlichen Akt

978-3-11-062143-3
Ko-Erinnerung
Grenzen, Herausforderungen und Perspektiven des neueren Shoah-Gedenkens

Im April 2018 fand unter dem Titel „Ko-Erinnerung. Grenzen, Herausforderungen und Perspektiven des neueren Shoah-Gedenkens“ eine Tagung des Graduiertenkollegs 1767 „Faktuales & Fiktionales Erzählen“ der Universität Freiburg statt. 2020 ist der gleichnamige deutsch- und englischsprachige Tagungsband erschienen. Maßgeblich auf der Grundlage von Michael Rothbergs Monografie „Multidirectional Memory“ (2009) werden darin verschiedene Aspekte der gegenwärtigen literarischen, medialen und kulturellen Erinnerungen an die Shoah und den Holocaust sowie an andere Genozide und staatlich organisierte Verbrechen vorgestellt. …

978-3-86331-555-9
Öffentlichkeit und Inszenierung
Besuche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern zwischen 1933 und 1945. Geschichte der Konzentrationslager 1933-1945, Band 16

Lange Zeit versuchte die postnationalsozialistische Volksgemeinschaft, die Konzentrationslager, ihre Häftlinge und die an ihnen begangenen Verbrechen weit von sich zu schieben, indem die Lager als hermetisch abgeschirmte ferne Inseln des Terrors dargestellt wurden, mit denen die Gesellschaft nichts zu tun gehabt habe. Bereits in etlichen frühen Berichten Überlebender der Lager konnte, wer wollte, zahlreiche Hinweise auf die vielfältigen Verflechtungen der KZ mit den Orten und Regionen sowie ihren Bewohnern in ihrer Nachbarschaft finden. …

978-952-345-079-0
Lumikuningas. Kustaa II Aadolf ja 30-vuotinen sota
(Der Schneekönig. Gustav Adolf und der Dreißigjährige Krieg)

Olli Bäckströms auf Finnisch erschienener Lumikuningas ist chronologisch geordnet, springt aber von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz. Bäckström folgt den sieben Armeen des Königs von Pommern bis zum Bodensee und von der Mosel bis Schlesien und zwischendurch auch den Tentakeln des Krieges bis in andere Erdteile. Seine Schilderung der Geschehnisse im 'Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation' schöpft er aus drei Hauptquellen, dem Londoner Nachrichtenmagazin „The Swedish Intelligencer“, den Erinnerungen des schottischen Söldnerführers Robert Monro und dem „Mercure françois“. …

978-3-95490-367-2
Reise durch Nubien
Fotos einer Expedition um 1900. Menschen - Reisen - Forschungen

Leserinnen und Leser des vorliegenden Bandes erwartet die detailreiche Aufbereitung eines fotografischen Konvoluts von 341 Kollodiumpapieren aus Beständen des Berliner Ägyptischen Museums. Die Kenntnis über diese Abzüge war infolge falscher Beschriftung und mehrdeutiger Inventarnummern verloren gegangen, konnte aber durch Jana Helmbold-Doyé und Thomas L. Gertzen einer kleinen Forschungsexpedition zugewiesen werden, die 1900 nach Nubien reiste. …

978-3-87134-813-6
Der Dreißigjährige Krieg
Europäische Katastrophe, deutsches Trauma 1618-1648

Bereits in seinem 2002 erschienenen, vielbeachteten und hochgelobten Buch „Die neuen Kriege“ hatte Herfried Münkler dafür votiert, den Dreißigjährigen Krieg als „Analyserahmen und Vergleichsfolie“ für die rezenten asymmetrischen Kriege zu nutzen, um auf diese Weise deren Verständnis zu ermöglichen und Lösungsstrategien abzuleiten. Diesem Ansatz folgt der Berliner Politikwissenschaftler auch in seiner umfangreichen Monographie zum Dreißigjährigen Krieg, die sich nicht zuletzt dadurch von Georg Schmidts kurz danach veröffentlichtem, ähnlich voluminösem Werk „Die Reiter der Apokalypse“ (München 2018) unterscheidet. …

978-3-86331-536-8
Dark Tourism
Reisen zu Stätten von Krieg, Massengewalt und NS-Verfolgung

„Darf man am Denkmal für die ermordeten Juden Europas eine Bratwurst essen oder in Auschwitz ein Selfie knipsen?“ (S. 8), fragen die Herausgeber Frank Bajohr und Axel Drecoll provokant und führen damit hinein in die Diskussion um Dark Tourism, also Reisen zu makabren und mit Tod verbundenen Orten, wie z. B. Schlachtfeldern, Tatorten, Friedhöfen oder auch Gedenkstätten. Häufig sind über 50% der Besucherinnen von Gedenkstätten im Rahmen einer touristischen Reise dort – Tendenz steigend. Das Besuchen dunkler Orte hat jedoch den Ruch des Trivialisierenden und niederer Beweggründe …