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978-977-416-760-7
Wonderful Things 3
From 1914 to the twenty-first century

Der dritte Band der von Jason Thompson verfassten Reihe namens Wonderful Things – A History of Egyptology, beschäftigt sich abschließend mit der Zeit des 21. Jahrhunderts, ausgehend vom Jahr 1914. Es ist dem Autor gelungen, die Darstellung zur Erschließung des alten Ägypten in gleichbleibender Qualität fortzuführen. Auch dieser Teil enthält eine Zeittafel, eine Karte des antiken Ägyptens und des alten Nubiens sowie einen Index. Somit liegt ein umfangreicher Überblick vor, der aufgrund der Forschungsausrichtung von Thompson als Historiker zugleich objektiv und dennoch mit einem Auge für das Detail von ihm zusammengestellt wurde.

Die gesamte Trilogie ist sowohl für Wissenschaftler als auch interessierte Laien geeignet, …

978-3-7615-6682-4
Illustrierter Atlas der Weltreligionen

Tim Dowley hat in zwei bereits vorliegenden kartografischen Werken die Geschichte des Christentums und die Reformation in Europa illustriert. Im neuen, anzuzeigenden Band setzt er sich nach einem vergleichbaren Muster nun mit den Weltreligionen auseinander: Auf Grundlage weitgehend chronologischer Kriterien angeordnet skizziert er „Die Welt der Antike“ (Teil 1, S. 14-31), den „Hinduismus“ (Teil 2, S. 32-43), den „Buddhismus“ (Teil 3, S. 44-57), das „Judentum“ (Teil 4, S. 58-79), das „Christentum“ (Teil 5, S. 80-107), den „Islam“ (Teil 6, S. 108-131) und wirft einen zusammenfassenden wie abschließenden Blick auf die „Weltreligionen heute“ (Teil 7, S. 132-155). Diverse Verzeichnisse und Register helfen der Leserschaft, sich den Band zu erschließen. …

978-3-534-26172-7
Römische Geschichte
Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Günter Laser

Die Einleitung der Monografie behandelt die Gestaltung des Werks und die daraus resultierenden Probleme der Autorenzuordnung. Da die Darstellung eine rhetorische und literarische Ausgestaltung mehr als historische Korrektheit bevorzugt, ist die Annahme, dass diese Arbeit eher die eines Dichters ist als die eines Historikers.

Die Geschichte Roms wird in den Lebensabschnitten eines Menschen erzählt, also der Kindheit, der Jugend, des Erwachsenseins und schließlich des Greisenalters. Aufgrund der unzuverlässigen antiken Quellen und dem Fehlen der praenomen und nomen gentile ist eine genaue Zuordnung des Autors nicht möglich. Nach dem codex Palatinus aus dem neunten Jahrhundert soll ein L. Annaeus Florus Verfasser gewesen sein, der eventuell identisch ist mit P. Annius Florus, der ein befreundeter Dichter des Kaisers Hadrians war. …

978-3-96176-030-5
Irrtümer & Fälschungen der Archäologie
Begleitband zur Sonderausstellung 23. März – 9. September 2018, LWL-Museum für Archäologie, Westfälisches Landesmuseum, Herne

Anzuzeigender Band ist das Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung in Herne und Hildesheim. Er besteht aus Essays verschiedener Autoren zu den Themenkomplexen „Irrtümer“ und „Fälschungen“ und dem Katalogteil, ebenfalls unterteilt in die Bereiche „Irrtümer“, „Fälschungen“ sowie „Wahr oder falsch?“. Eine Besonderheit und ein echter Gewinn für den Band ist die Hinzunahme eines Beitrags des Autors David Macauley, dessen Buch „Motel of the Mysteries“ anlässlich der Ausstellung vollständig neu ins Deutsche übersetzt wurde. Sein Essay „Das Motel der Mysterien – Eine Ausgrabung alternativer Fakten“ (S. 16-33)  …

978-3-446-26229-4
Fake und Fiktion
Über die Erfindung von Wahrheit

Darüber, was ein ‚Fake‘ ist, welchen Schaden er gesellschaftlich und politisch anrichten und wie man ihn erkennen kann, ist in den letzten Jahren viel gesprochen und geschrieben worden. Thomas Strässle widmet sich dem Thema nun in seinem kurzen Essay-Band „Fake und Fiktion. Über die Erfindung von Wahrheit“ aus literaturwissenschaftlicher Sicht. Denn die Literaturwissenschaft habe, so Strässle, die längste Erfahrung damit, zu beschreiben, wie man etwas glaubhaft erzählt, das nicht wahr ist.

In elf kurzen Kapiteln erörtert Strässle seine Überlegungen zur Verbindung von Fake und Fiktion und zu Fiktionalität und Faktualität. Das Problem bei der Definition des Fakes beginnt dabei für Strässle schon mit dem Wort an sich. So geht er verschiedenen möglichen Ursprüngen des Wortes nach, ebenso wie unterschiedlichen semantischen, moralischen und kulturellen Differenzierungen des englischen und deutschen Begriffs. …

978-3-15-011145-1
Der Dreißigjährige Krieg in der deutschen Barockliteratur

An Gesamtdarstellungen zum Dreißigjährigen Krieg herrscht wahrlich kein Mangel, im Gegenteil: Ihre Fülle ist mittlerweile kaum mehr zu überblicken. Die Rezeption, Verarbeitung und Deutung der „Ur-Katastrophe der Deutschen“ (so der Titel des Spiegel Geschichte-Heftes 4/2011) in der Barockliteratur darf ebenfalls als gut erforscht gelten, eine aktuelle, übersichtliche Monografie zu diesem Thema fehlte bislang aber. Volker Meid, einer der besten Kenner der deutschen Barockdichtung, hat diesen Missstand nun behoben. Dem Literaturwissenschaftler gelingt es auf knappem Raum, eine Vielzahl von literarischen Werken samt ihrer Verfasser (und wenigen Verfasserinnen) zu präsentieren und diese ausführlich zu Wort kommen zu lassen. Dabei legt Meid seiner Arbeit einen weiten Literaturbegriff zugrunde: Er konzentriert sich nicht ausschließlich auf fiktionale Texte, sondern bezieht auch Tagebücher, Chroniken, Flugblätter sowie einige ausgewählte Briefe in seine Darstellung mit ein. …

978-3-8353-3209-6
Vom Neandertal nach Afrika
Der Streit um den Ursprung der Menschheit im 19. und 20. Jahrhundert

Mit einem „diskursanalytischen Ansatz“ (S. 23) wird dem sich im Verlauf zunächst höchst spannungsreichen wie allmählich entspannten Meinungsbildungsprozess „über den menschlichen Ursprung“ bei einem forcierten „Blick auf die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, zeitgenössischer Weltanschauung und gesellschaftlichem Diskurs“ (S. 26) nachgegangen. Mithilfe öffentlicher und interner Publikationen, von Nachlässen und Monographien sowie methodischen Instrumentarien, deren Aktualität schon die verwendeten Begriffe wie Deutungshoheit, Netzwerk, Scientific community bekunden, gelingt der Autorin die Dekonstruktion der „Meistererzählung vom ‚missing link‘“ (S. 141), somit eine Dekonstruktion der mit dem Neandertal-Fund den Anstoß gebenden „weitläufigen Dekonstruktion des Menschen als Abbild Gottes“ aufgrund „einer Rekonstruktion des Menschen aus fossilen Knochen“ (S. 374). …

978-3-412-51246-0
Karol Modzelewski, Gesellschaftspsychologie einer Revolution

Wird aktuell häufig ein Mangel an sozialer Solidarität beklagt, wurde sie 1980/81 in Polen zum Ereignis; hier deklariert als „erhabene Zeit“ (S. 21), denn für „Millionen Polen […] die einzige Erfahrung von aktiv gelebter Freiheit“, „in einer großen Gemeinschaft und im Gefühl brüderlicher Verbundenheit“ (S. 26). Diese kurze Periode lässt der Autor gegenüber den unmittelbar folgenden abstechen, in der Beschreibung von Schwundstufen, Derivationen, Metamorphosen und insbesondere Umkehrungen der ursprünglichen Absichten.

Modzelewski besitzt dafür die Innenperspektive, als Pionier (schon ab Mitte der sechziger Jahre als Reformator aktiv), ja sogar Namensgeber der „Solidarność“. …

978-3-7099-7287-8
Vom Kaiser zum Duce
Lodovico Rizzi (1859-1945). Eine österreichisch-italienische Karriere in Istrien

Für den Verfasser dieser „quellengesättigt[en]“ (S. 8) Lebensskizze des schon seiner Geburt wegen zuhöchst privilegierten, Landgüter besitzenden ‚Gentiluomo’ Rizzi, mündet dessen ungemein vorteilhafte Parteinahme für das habsburgische Regime zwar nicht zwingend in das von Mussolinis Faschismus, wohl aber erblickt Wiggermann in der ‚Verschiebung’ von „Rizzis moralische[m] Referenzsystem“ (S. 391) eine Art von „Verantwortung der altösterreichischen Politikergeneration“ Istriens überhaupt, die wie „viele andere liberale Italiener wissentlich den Antidemokraten Mussolini unterstützt[en]“ (S. 439). …

978-3-8353-3210-2
Im Dienst der Gemeinschaft
Zur Ordnung der Moral in der Hitler-Jugend

Der Autor lässt hier eine „Moralgeschichte“ (S. 21) zum Verständnis der Hitler-Jugend (HJ) abrollen, der Jugendorganisation schlechthin des NS-Regimes, dem oft genug ‚Moral‘ überhaupt abgesprochen wurde und dessen Erforschung deshalb auch in diesem spezifischen Zusammenhang „Lücken“ (S. 78) aufweist.

Relativ komplex stellt Gloy dabei auf „eine Analyse der moralischen Codierung von Begrifflichkeiten und Thematisierungen sowie den damit verbundenen Wissens-, Macht- und Subjektivierungseffekten“ (S. 128) ab, den „interdiskursiven Verknüpfungen und ihren Auswirkungen auf die Konstitution der Subjekte“ im „Kontext des nationalsozialistischen Moralsystems“ (S. 79). …