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Zauberer sind die gefährlichsten Gegner der Esoterik. Sie, viel besser als skeptische, aber täuschungsanfällige Wissenschaftler, kennen die Tricks und die Methoden von Illusionserzeugungen beim naiven Publikum. James Randi, ein weltberühmter Zauberkünstler, hat sich auch als Schriftsteller sowie als Aufklärer vielfältiger Formen esoterischen Humbugs einen hervorragenden Namen gemacht. Sein neues Lexikon der Kritik übernatürlicher Erscheinungen liest sich wie eine Anthologie menschlicher Leichtgläubigkeit. Das hohe Maß an Kritiklosigkeit vieler Menschen gegenüber spirituellen, magischen und okkulten Phänomenen muß wohl, wenn man dieses Buch Revue passieren läßt, als anthropologische Konstante angesehen werden. Randis Schreibstil ist prägnant, treffend und von erfrischendem Humor. Manche okkulten Illusionen sind aber auch derart absurd, daß man manchmal den Eindruck erhält, sie seien zur Unterhaltung des Publikums erfunden worden. ...
Der von Irmgard Möller und Walter Schieche bearbeitete Briefband eröffnet die Reihe III der Historisch-Kritischen Ausgabe. Der Band enthält Briefe von und an Schelling. Darunter verstehen die Herausgeber gedruckte sowie ungedruckte überlieferte Briefe, die Schelling entweder selbst 'niederschrieb, entwarf, diktierte oder eigenhändig unterschrieb'. Das Unternehmen einer möglichst vollständigen Briefedition liegt auch darin begründet, daß bislang kaum die Hälfte des Schellingschen Briefwechsels ediert ist. Der vorliegende Briefband enthält 144 Briefe, von denen zehn hier zum ersten Mal veröffentlicht werden.
Christian Hermann Weiße entdeckte in ihr den 'Lebenspuls unsers gegenwärtigen philosophischen Denkens', Immanuel Hermann Fichte 'eine Philosophie […], welche über den wissenschaftlichen Kulminationspunkt […] Hegels […] hinausreicht'. Die begeisterte Rede dieser Vordenker des spekulativen Theismus galt der zuerst 1809 veröffentlichten Freiheitsschrift Schellings, deren Neuauflage 1834 als Reaktion auf die ursprünglich von ihr ausgehende, nun auch wirklich virulent gewordene Thematisierung der Freiheit und Persönlichkeit erschien. Diese richtete sich vorwiegend gegen die absolute Metaphysik Hegels, die für ihre Subjektivitätstheorie die Vollendungsgestalt der abendländischen Philosophie beanspruchte...
Langsam nähert sich die erste Abteilung der historisch-kritischen Ausgabe der Gesammelten Werke Hegels, welche die zu Lebzeiten veröffentlichten Schriften des Philosophen enthält, ihrem geplanten Abschluß, gleichwohl aber schlagen die bisweilen launischen Herzen der Forscher, die sich rastlos auch nach neuen Texten sehnen, der angekündigten Edition seiner Vorlesungen in der zweiten Abteilung immer stärker entgegen. Weil diese mit guten Gründen ihre gute Zeit braucht, ist die Abhilfe höchst willkommen, welche die bereits seit 1983 erscheinende Reihe Vorlesungen. Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte schafft. Dem vorliegenden Bande dieser Reihe gilt nun das besondere Interesse der Hegel-Interpreten, die sich mit seiner logischen Wissenschaft befassen. Denn die hier edierte Nachschrift - es handelt sich in der Tat weder um eine direkte Mitschrift der Vorlesung noch um eine Reinschrift, sondern um ein scheinbar für den Eigengebrauch bestimmtes, ausgearbeitetes Manuskript ...
Endlich ist er da, der Band des Historischen Wörterbuchs der Philosophie, der zwischen 'Übel' und 'Vulkanismus' das Wichtigste und Wissenschaftlichste zwischen Himmel und Erde dokumentiert. Für die deutsche Sprache fällt auch die 'Unbegreiflichkeit' in diesen Zwischenraum, die als eine Chiffre für Gott angesehen werden kann. Interessanterweise kommen in dem knappen Artikel über 'Universitätsphilosophie' hauptsächlich deren Gegner zur Sprache, namentlich Schopenhauer und Nietzsche. Ersterer hat ihr das Prädikat 'Spaaßphilosophie' verliehen, und letzterer leugnet ihre Möglichkeit grundsätzlich. Sie stehe im Dienst der 'Theologie' und 'Historie'. Dem entspricht die Kennzeichnung der Philosophie als 'Unzeitgemäß'. 'Für M. Heidegger ist die Philosophie aus doppeltem Grund ‚notwendig unzeitgemäß‘' lautet es in dem Artikel von H. Schalk. 'Einerseits sei sie ‚ihrem jeweiligen Heute weit vorausgeworfen‘, andererseits binde sie ‚das Heute an sein früher und anfänglich Gewesenes‘ zurück.'...
1277 - das Jahr, in dem der Bischof von Paris, Etienne Tempier, 219 Sätze philosophischen Inhalts zu einer Irrtumsliste zusammenstellte und verurteilte. Die Adressaten des Dekrets waren vornehmlich - nicht ausschließlich - Philosophen (besonders Siger von Brabant und Boethius von Dacien), die an Aristoteles und seinen persisch-arabisch-jüdischen Kommentatoren, etwa Avicenna, Averroes, Maimonides, orientierte Theorien vertraten, Theorien, die nach Ansicht der Theologen wegen ihrer philosophisch exzessiven Inhalte eine Gefahr für den christlichen Glauben darstellten und deshalb unter Strafandrohung (Exkommunikation) verboten wurden...
Seit Jahren ist es ein höchst schätzenswertes Begleitphänomen der sich rasant entwickelnden Computertechnik, daß immer mehr philosophische und theologische Texteditionen als CD-ROM-Ausgaben erhältlich sind, dies mit dem Effekt erheblicher Arbeitserleichterung. Ein derartiges Forschungsinstrument ist das von C. Mayer inaugurierte Corpus Augustinianum Gissense (CAG), das im Zusammenhang mit der Konzeption des Augustinus-Lexikons erstellt worden ist...
Jean-Jacques Rousseau hat, so kann man übertreibend sagen, die Kindheit erfunden und die Landschaft, die Kindheit als Idylle und die Landschaft als Seelenzustand. Wenn andere schon vor ihm davon sprachen, so tat dies doch keiner so beredt, so emphatisch wie er, sei es in den Confessions, sei es in den gleichfalls autobiographischen Rêveries du promeneur solitaire; war es dort der Lac Leman und das Valais, so ist es hier die St. Petersinsel im Bielersee, die er erinnernd mit den Farben des Glückes überzieht.
In einer überaus geschmackvoll aufbereiteten französisch-deutschen Ausgabe wird der Garten, dieser Fluchtpunkt des eher von seinen Einbildungen als von seinen wirklichen Feinden verfolgten Jean-Jacques, als ein Dokument der Kulturgeschichte vergegenwärtigt...
Die Briefe Petrarcas sind, da an einflußreiche und hochstehende Freunde, an Persönlichkeiten wie Kaiser Karl IV., an den Kanzler des Kaisers, an Kardinäle und an das Volk von Rom gerichtet, Sendschreiben politischen Charakters; sie werden auch abgeschrieben und weiterverteilt, wie es mit den an ihn gerichteten Briefen geschieht. Briefe sind noch nicht privat, der Dichter Petrarca ist eine öffentliche Figur, denn der Humanist ist ein streitbarer Patriot, eifriger Verfechter der Weltstellung Roms, Bewunderer und Parteigänger des Tribunen Cola di Rienzo, von dem er eine Erneuerung des alten Glanzes erhofft, zumal angesichts der Entartung der in Avignon exilierten Kurie, der eine Reihe von Briefen gewidmet ist (Liber sine nomine). Der lateinische Originaltext wird mit der deutschen Übersetzung der Briefe vorgelegt, wobei nicht wenige Stücke zum ersten Male in deutscher Wiedergabe erscheinen.
Das Programm entpackt sich mit der gängigen Entpacksoftware und kopiert sich in ein eigenes Directory. Danach ist es für Windows oder Mac sofort betriebsbereit.
Man kann Begriffe zum Thema der CD-ROM in einem Verzeichnis aufrufen oder suchen lassen. Das Vorkommen des Begriffs in Kants Werken bis 1780 kann ediert werden. Ein knappes Glossar informiert manchmal über Details im Zusammenhang mit den entsprechenden Begriff. Das Programm sucht auch nach Namen. Gibt man 'Aristoteles', erhält man folgendes Ergebnis: 'Begegnet in: 1747 Schätzung, 1763a Beweisgrund, 1766 Träume, Danz. Physik (1785), Briefe (AA X). Biographische Angaben: Der bekannte griechische Philosoph.' Weniger lakonisch dann etwa bei James Cook...