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Neue Besen kehren gut, so mag despektierlich der denken, der hört, daß mit Einführung des neuen hessischen Landesarchäologen eine Neustrukturierung der Denkmalpflege einhergeht und ein Desiderat erfüllt worden ist, nämlich ein Jahresbericht zur Archäologie und Paläontologie in Hessen.
Fritz-Rudolf Herrmann, der bis Ende September 2001 über ein Vierteljahrhundert hinweg der hessischen Denkmalpflege vorstand (s. Archäologie in Hessen. Neue Funde und Befunde. Festschrift für Fritz-Rudolf Herrmann zum 65. Geburtstag. Internationale Archäologie, Studia honoraria 13, Rahden/Westf. 2001), täte man Unrecht, würde seine vorbildhafte Arbeit und sein Geschick, verschiedene Ämter, Gesellschaften und andere Interessensgruppen zu einen, gering geschätzt ...
Die Präsenz keltischer Völker und Volksgruppen ist für ein weites Gebiet Europas und Kleinasiens nachweisbar, wenn auch nicht in der jeweils gleichen Zeit – von Irland im Westen bis in die Türkei im Osten. Hierbei muß aber stets berücksichtigt werden, daß die Kriterien für eine Bezeichnung „Kelten“ nicht einheitlich sind, denn es werden sowohl archäologische als auch sprachliche oder literarische Kriterien verwendet, die sich nicht notwendigerweise decken. In materiellen Selbstzeugnissen wird die Ausbreitung der Kelten archäologisch nur partiell greifbar; schriftliche Zeugnisse sind hingegen von fremden Beobachtern überliefert, wenn die Ereignisse sie direkt interessierende geschichtliche oder politische Auswirkungen hatten ...
Sie sind in alle Winde verstreut: Die Hinterlassenschaften der kleinen Siedlung von Deir el-Medina und ihrer unmittelbar an sie angrenzenden Nekropole bereichern die Bestände der Museen von Kairo bis New York, von Turin bis Paris. Eine große Wanderausstellung vereint nun erstmals die auseinandergerissenen Funde, führt Grabensembles zusammen und gewährt Einblicke in den Alltag derjenigen Handwerker, die für den Bau der Pharaonengräber im Tal der Könige verantwortlich zeichneten.
Das Ausstellungsprojekt ist eine fast überfällige Reaktion auf eine einmalige Quellen- und Fundsituation, die uns für diese Siedlung zur Verfügung steht. Für kaum einen anderen Ort des alten Ägypten lassen sich über einen Zeitraum von ca. 200 Jahren die Lebens- und Arbeitsumstände seiner Bewohner über Generationen besser verfolgen ...
Seit langem hat die Klassische Archäologie einen festen Platz im Fächerkanon deutscher Universitäten. Während das öffentliche Interesse zumindest an sensationellen Neufunden und großen Sonderausstellungen ungebrochen ist, haben sich die Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre in den letzten Jahren spürbar verändert. In dieser Situation ist eine Publikation zu begrüßen, die der kritischen Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen Zustand des traditionsreichen Faches gewidmet ist.
Die drei Herausgeber des Sammelbandes haben die deutsche Archäologie in den vergangenen Jahrzehnten als Forscher, akademische Lehrer und langjährige Mitglieder der Zentraldirektion des Deutschen Archäologischen Instituts mitgeprägt. Für die einzelnen Beiträge konnten namhafte Fachwissenschaftler aus dem In- und Ausland gewonnen werden. Sechs Aufsätze wurden aus dem Französischen, Englischen oder Italienischen übersetzt ...
Bis vor kurzem konnten Generationen von Studienanfängern in der Klassischen Archäologie bei ihrer Suche nach einführender Literatur nur auf wenige, bereits jahrzehntealte Handbücher und Einführungen verwiesen werden. Diese Situation hat sich in den letzten Jahren durch das Erscheinen gleich mehrerer Publikationen geändert. Unter ihnen nimmt der vorliegende Band – bedingt durch seine Entstehungsgeschichte und seine Ausrichtung – eine besondere Stellung ein. Sein Ziel ist es nicht, einen Überblick über die Geschichte und theoretischen Konzepte des Faches oder über Aufbau und Organisation des Studiums zu geben. Dieser Band „will vielmehr eine einführende Beschreibung der wichtigsten Sachgebiete der Klassischen Archäologie leisten und so eine weitere Orientierung darin erleichtern. Entsprechend steht die Darstellung von sachlichen Grundlagen und anerkannten Forschungsergebnissen der griechischen und römischen Archäologie im Zentrum dieser Einführung.“ Dieser im Vorwort formulierten Zielsetzung wird die Publikation im vollen Umfang gerecht ...
Nachdem kurz vor dem Ersten Weltkrieg die letzte, siebente Auflage des damals unübertroffenen einbändigen Lübkerschen Reallexikon des klassischen Altertums vergriffen war, konnte die entstandene Lücke trotz mannigfacher Bemühungen nicht geschlossen werden. Daher bemühte sich der Artemis-Verlag, an das bewährte Vorbild anzuknüpfen und ein Lexikon der Alten Welt zu schaffen, das sich nicht auf die griechisch-römische Antike beschränkt, sondern auch den Alten Orient sowie das frühe Christentum nach dem neuesten Stand der Forschung berücksichtigt ...
Nach der Einnahme Jerusalems im Jahr 63 v.Chr. betrat der römische Feldherr Pompeius den Tempel und entweihte das Allerheiligste, da er „sah, was kein Sterblicher außer dem Hohepriester erblicken durfte“, wie Josephus schreibt. Das Scheitern der pompeianischen Politik gegenüber dem Judentum war vorgezeichnet.
Ernst Baltrusch setzt diese signifikante Episode um die Tempelschändung an den Schluß seiner Untersuchungen der Konfliktursachen zwischen Rom und den Juden und sieht in ihr die „strukturelle Unvereinbarkeit beider politischer Systeme“ gebündelt.
Die Verkennung dieser Unvereinbarkeit ist in Baltruschs Ausführung der Hauptpunkt seiner Argumentation ...
Trotz der Popularität römischer Wandmalereien fehlte bisher eine zusammenfassende Darstellung in deutscher Sprache. Karl Schefolds Pompejanische Malerei. Sinn und Ideengeschichte (Basel 1952) und sein Vergessenes Pompeji (Bern 1962) enden mit dem Vesuvausbruch im Jahr 79 n.Chr., die Römische Wandmalerei vom Untergang Pompejis bis ans Ende des dritten Jahrhunderts von Fritz Wirth (Berlin 1934) bildete den Anschluß.
Nun liegt erstmals eine Monographie zur gesamten römischen Wandmalerei vor, von der späten Republik bis in die Spätantike, großzügig ausgestattet mit ausschließlich farbigen Abbildungen, den Grundrissen einiger wichtiger Fundstätten, einem Glossar, einer Bibliographie und einem gut handhabbaren Register ...
Die Taschenausgaben des Alfred Kröner Verlags sind eine handliche Bereicherung des Bücherregals. Stefan Link, Professor für Alte Geschichte in Paderborn, hat sich des dieser Reihe zugehörigen Wörterbuchs der Antike angenommen, es grundlegend überarbeitet und sowohl fachlich als auch didaktisch aktualisiert. Die gelegentlich spröde Wissensvermittlung der früheren Ausgaben wurde ohne Abstriche bei der Informationsfülle aufgelockert durch zahlreiche Anekdoten. Zugleich kommen die Behandlung vieler Begriffe und die Neuaufnahme von Begriffen dem sich wandelnden Interesse am Altertum entgegen ...
Der Inhalt der CD-ROM fußt ausschließlich auf der Buchausgabe des dtv vom Juli 1997. Aufgenommen sind bekannte archäologische Stätten, Dynasten, bedeutende Archäologen und archäologische Fachbegriffe. Topographisch erfaßt sind Europa und alle Mittelmeerkulturen einschließlich Persien. Ehemals 528 Seiten mit 165 Zeichnungen, Karten und Tafeln sind auf dem digitalen Medium abruf- und benutzbar ...