Egyptian Treasures in Europe

Mit der auf zunächst 14 CD-ROMs angelegten Reihe Egyptian Treasures in Europe ist dem CCER der Universität Utrecht zweifellos ein großer Wurf gelungen, der sowohl für Experten als auch für interessierte Laien ein besonderer Leckerbissen ist und zum Stöbern geradezu verführt. Besonders hervorzuheben ist diesbezüglich die Wahlmöglichkeit zwischen 'Expertenmodus' (vollständige Dokumentation) und 'Basismodus'.
Ausgangspunkt war die Überlegung, mittels der Möglichkeiten des Medienzeitalters, die europaweit verstreuten ägyptischen Kunstschätze leichter zugänglich zu machen. Gefördert wurde das Vorhaben aus Geldern der Europäischen Union. Und dem trägt bereits die Einstiegsoberfläche Rechnung, auf der um das zwölfsternige EU-Symbol vor einem von Ausgabe zu Ausgabe variierenden ägyptischen Motiv die Flaggen der zehn beteiligten Länder gruppiert sind. Roll-over-Effekte über den kleinen Fähnchen verraten dann in einer von sieben Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch und Spanisch) den Titel der gerade im Laufwerk befindlichen Ausgabe, in denen nicht nur die jeweiligen Inhalte sondern auch Hörtexte verfügbar sind.
Eine Programminstallation ist nicht notwendig, sofern der dienstliche oder heimische PC bereits über QuickTime 3.0 oder höher verfügt. Generell erfolgt der Start der Egyptian Treasures über den 'Ausführen'-Befehl in der Windows-Startleiste (treasures.exe).
Ist eine Sprache ausgesucht - exemplarisch betrachtet werden soll hier Vol. I - zeigt sich eine Hauptmenüleiste mit folgenden Funktionen: 'Objekte', 'Führungen', 'Themen', 'Ansicht', 'Glossar', 'Information' (über das Projekt und die CD-ROM), 'Ende', ' * ' (= zurück) und ' ? ' (für Hilfe).
Unter dem Punkt 'Objekte' finden sich dann wiederum folgende fünf Kategorien: Unter 'Museen' kann die Auswahl auf eine bestimmte ägyptische Sammlung eingeschränkt werden (bei den CD-ROMs Vol. 2-5 ergibt sich dies automatisch); unter 'Objekte' kann die Auswahl der Stücke thematisch eingegrenzt werden, u.a. auf 'Kultgegenstände', 'Organische Überreste' oder 'Schmuck'. Der Menüpunkt 'Materialien' bietet Einschränkungsmöglichkeiten etwa auf 'Ton', 'Minerale', 'Flachs' usw. 'Epochen' erlaubt die Auswahl der Exponate nach Perioden und Dynastien. Bei 'Orte' handelt es sich um die Fundorte der Objekte.
Eine Ebene höher ist der nächste Menüpunkt 'Führungen', unter dem über verlinkte Thumbnails kleine Tonbildschauen aktiviert werden können, in denen einzelne Exponate detailliert erklärt und fotografisch dargestellt werden, wobei die etwas blechernkünstliche Stimme anfänglich gewöhnungsbedürftig ist. Bei Vol. I können Höhepunkte aus den zehn beteiligten Museen angewählt werden, in den folgenden Ausgaben aus der jeweiligen Sammlung.
Unter 'Themen' können acht verlinkte Essays zu Sachgruppen wie etwa 'Schmuck und Amulette', 'Alltag', 'Schrift' oder 'Leben nach dem Tod' abgerufen und mittels ordentlicher Druck- bzw. Kopierfunktionen exportiert werden.
Der Hauptmenüpunkt 'Ansicht' erlaubt einen virtuellen 360 °-Rundblick durch die jeweiligen Museen bzw. Sammlungen, wobei einzelne Objekte vergrößert betrachtet und rotiert werden können. Verlinkte Beschreibungen, Druck- und Kopierfunktion runden diesen Menüpunkt ab.
Das 'Glossar' ist selbstredend und versammelt rund 350 in sich vernetzte Einträge von A wie 'Abu Ghasab' bis Z wie 'Zweite Perzerzeit' (sic!), ergänzt durch Bilder und Zeichnungen. Und auch hier bestehen Kopier- und Druckmöglichkeiten. Ausgereifte Suchwerkzeuge, über die sogar direkt nach Inventarnummern gesucht werden kann, runden die ausgesprochen benutzerfreundlichen Scheiben ab. Hingewiesen sei schließlich auch auf die Möglichkeit, etwa über den Windows-Explorer mittels der Funktion 'Miniaturansicht' direkt auf die einzelnen Fotos zugreifen und auch direkt - für den privaten Gebrauch - als jpeg kopieren zu können. Die baldige Erweiterung der Reihe bleibt demnach nichts weiter als dringend zu wünschen!